Urban Gardening – Der kleinste Garten ist ein Topf


Gärtnern mitten in der Stadt

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Die “Eismänner” sind jetzt vorbei und endlich dürfen alle Pflanzen gefahrlos raus ins Freie!
Auch wenn ihr keinen Garten habt und vielleicht auch ohne Terrasse oder Balkon auskommen müsst: Ein Fensterbrett gibt es immer! Und damit Platz für ein oder mehrere Fensterkisterl, in denen sich viele hübsche und schmackhafte Pflanzen wohlfühlen.

Gärtnereien und Pflanzenmärkte bieten jetzt eine Riesenauswahl an Jungpflanzen. TIPP: Lasst eure Kinder mit aussuchen, was gepflanzt wird. Die Lieblingspflanze in die Erde zu setzen, sie zu gießen, eine Saison lang zu pflegen und schließlich davon zu ernten, ist eine ganz besondere Erfahrung. Was Kinder besonders lieben, sind Monatserdbeeren, Sauerampfer und Balkonparadeiser.

Sehr gut als Pflanzgefäß geeignet sind Kistchen mit “doppeltem Boden” und Wasserspeicher, weil sie mehrere Tage mit dem Gießwasser auskommen. Gut geeignet sind torffreie oder zumindest torfreduzierte Erden mit Langzeitdünger, der die Pflanzen in der ersten Saison ausreichend “füttert”.
Wenn ihr jedes Jahr zum Saisonstart noch ⅓ frischen Kompost oder organischen Dünger dazu mischt, sind Gemüse und Blumen immer optimal versorgt.

Lasst eure Kinder schon beim Mischen der Erde und Befüllen der Pflanzgefäße mithelfen – das “Wühlen” in der Erde macht ihnen allen Spaß!

Kinderhände pflanzen frische Sätzlinge in Topf ein
© www.cityfarm.wien

Beim Bepflanzen können die Kinder natürlich auch mitmachen: Gefäße zuerst nicht ganz vollfüllen und die Pflänzchen im Abstand von 20cm darauf verteilen. Wenn alles passend angeordnet ist, die Zwischenräume mit Erde auffüllen. Mit dem Handschauferl gelingt das auch den Jüngsten kinderleicht.

Wichtig: Bei der Topfkultur gilt das Motto: Gleich und gleich gesellt sich gern. Das heißt, wer zusammen in einem Topf wächst, muss dieselben Vorlieben haben, um gut gedeihen zu können. Ob die Pflanzen Sonne oder Schatten mögen, viel oder sparsam gegossen werden, extra Dünger oder mageres Substrat brauchen – diese Standortansprüche müssen zusammenpassen, sonst kümmert einer der Topfbewohner vor sich hin.
Am besten besprecht ihr mit euren Kindern genau, was ihre Lieblingspflanze braucht. Dann gelingt es ihnen auch leicht, sie passend zu pflegen.

Das Wichtigste zuletzt: Wie oft und wie viel muss ich gießen? Am besten bohrt ihr mit dem Finger in die Erde und prüft nach, ob es sich trocken oder feucht anfühlt. Wenn die Erde unten feucht ist, heißt es warten! Und noch eine Faustregel: Bei jeder Pflanze langsam bis 10 zählen, während ihr gießt – dann erreicht das Wasser garantiert die Wurzeln!

Praxistipps zur Pflanzenauswahl auf Balkonien findet ihr hier.

Zwei kleine Kinder beim Beschriften von Blumentöpfchen
© www.cityfarm.wien

Basteltipp:

Upcycling-Pflanzgefäße

Der Topfgarten am Balkon muss nicht teuer sein: Auch alte Taschen, Koffer, Kochtöpfe, Kübel, große Konservendosen und vieles mehr lassen sich upcyceln und bepflanzen! Der Phantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt – vielleicht wollt ihr ja gemeinsam mit euren Kindern im Keller oder auf dem Dachboden stöbern und findet dabei schon einige passende, stabile Gefäße. Jetzt braucht der zukünftige Pflanztopf nur noch Abzugslöcher, damit sich das Gießwasser nicht staut.  Diese am besten mit der Bohrmaschine bohren, oder bei weichem Material mit einem scharfen Messer schneiden. Beides ist definitiv Elternarbeit!

Zum Abschluss dürfen wieder eure Kinder kreativ werden und das Gefäß noch mit Acrylfarben in ein Kunstwerk verwandeln. Die Farben werden einfach mit dem Pinsel aufgetragen, haften auf jedem Untergrund und sind wetterfest.

Wenn es in eurem Mini-Garten ordentlich sprießt, blüht und duftet, habt ihr vielleicht Lust, eure grünen Schätze zu einer besonderen Leckerei zu verarbeiten, die sich übrigens auch super verschenken lässt:

Kräuter-Blüten-Salz

Zutaten:

  • 2 EL grobes Meersalz
  • 3-4 EL gemischte frische Kräuter und Blüten: die Hälfte davon sollte eher trocken sein (Thymian, Oregano, Bohnenkraut). Kräuter abrebeln, größere Blüten (z.B. Schnittlauch, Ringelblume oder Kapuzinerkresse) abzupfen und “zerlegen”.
  • Mörser + Stößel

Kräuter und Meersalz im Mörser mischen und mit dem Stößel durch drehende Bewegungen vermahlen. Den Mörser nur ¼ voll füllen, damit das gut funktioniert! Wenn alles gleichmäßig fein und grün ist, in Gläschen oder Papiersäckchen füllen und verschenken (… oder selber genießen).
Tipp: Blüten von Schnittlauch, blauem Basilikum und Lavendel ergeben lila Salz.

Salz und Blüten werden im Mörser vermengt
© www.cityfarm.wien

Dieser Artikel ist Teil unserer City Farm-Serie. DI Wolfgang Palme wird uns als Gastautor dieses Jahr durch das Gartenjahr begleiten und mit wissenswerten Tipps und schmackhaften Rezepten begeistern.

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Essbare Wildnis

Titelbild: © www.cityfarm.wien

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