Gemüse für Kinder: Das ist die perfekte Menge

Für die Entwicklung von Kindern ist eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse wichtig. Wie viel sollten es täglich sein?

„Igitt!“ meint die vierjährige Hannah entrüstet und spuckt die gerade erst gekaufte Marille aus. Kindern gesunde Ernährung schmackhaft zu machen, stellt die Geduld der Eltern manchmal auf eine harte Probe. Dabei wären die Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe  von Obst und Gemüse so gesund. Mehr davon wäre schön – aber wie viel Gemüse für Kinder sollte es sein?  Internationale Ernährungsgesellschaften und das österreichische Gesundheitsministerium empfehlen fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, davon im Idealfall drei Portionen Gemüse. Als Faustregel für die Portionsgröße gilt: Eine Portion ist jene Menge, die in einer Kinderhand Platz hat – das gilt sowohl für kleine als auch größere Kinderhände. Bei kleinen Obst- und Gemüsesorten wie Beeren oder Brokkoli-Röschen sowie bei Salat ergeben zwei Hände eine Portion. Bei rohem Gemüse genügt etwas weniger, bei durchgegartem Gemüse sollte es mehr sein. 

Große Vielfalt ist ideal

Eine Portion Obst oder Gemüse können Sie durch ein Glas frischen Obst- oder Gemüsesaft (ohne zugesetzten Zucker oder Süßstoff) ersetzen. Achten Sie auf Abwechslung und kaufen Sie möglichst oft frisches saisonales Obst und Gemüse aus der Region. Durch Vielfalt entsteht der ideale Vitamin- und Nährstoffmix in der Ernährung. Eine bunte Vielfalt entspricht der Vorstellung der Kinder von einem idealen Essen. Unser Nachwuchs mag es gerne bunt und liebt besonders rote und gelbe Lebensmittel. 

Kind im Freien einen Salat essend

Die gute Nachricht: Eine große Salatschüssel oder eine sättigende Gemüsebeilage decken zwei Portionen ab. Ein guter Trick, mehr Gemüse in den Alltag zu integrieren, sind Zwischenmahlzeiten. Probieren Sie, Knabbereien durch bunte Gemüsesticks und einen Joghurt-Dip zu ersetzen! Auch Säfte und Smoothies eignen sich gut - und sind bei Kindern sehr beliebt. Aber Achtung: Da sie viel (natürlichen) Zucker enthalten, ersetzen Sie damit besser nur eine der fünf Portionen. Auch Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen sind gesund und bringen etwas Abwechslung in den Gemüse-Plan. 

Mehr Gemüse für Kinder im Alltag

Das folgende Beispiel von Claudia Ertl-Huemer, Gourmet-Expertin für Kinderessen, bietet Ihnen ein Beispiel, wie sie die täglichen 5 Portionen Gemüse und Obst ohne Krampf erreichen:

  1. Portion: mit Wasser verdünnter Frucht- oder Gemüsesaft (ohne Zuckerzusatz, direkt gepresst) gegen den Durst zum Frühstück;
  2. Portion: saisonale Obstjause am Vormittag, zum Beispiel einen kleinen Apfel, eine Marille oder ein kleines saisonales Obstspießchen mit Erdbeeren und Himbeeren;
  3. Portion: „verstecktes Gemüse“ in den Lieblingsgerichten der Kinder beim Mittagessen. Probieren Sie beispielsweise Spaghetti mit Gemüsesugo oder Gemüsebällchen; manchmal können Sie Ihren Kindern vielleicht auch Gusto auf einen Salat als Beilage machen;
  4. Portion: am Nachmittag für zwischendurch Gemüsesticks, etwa aus knackigen Karotten und Kohlrabi oder frische Erbsen zum Knabbern. Übrigens: das Herauslösen der Erbsen aus den Schoten macht den meisten Kindern riesigen Spass.
  5. Portion: ein Jogurt mit frisch geschnitten kleinen Obststücken und/oder klein geschnittenen Paprika und Gurkenscheiben zum Jausenbrot. 

Auch ein spielerischer Zugang bewährt sich oft. Brote können Sie etwa mit bunten Gemüse-Gesichtern belegen; oder Sie drapieren Gemüsestücke mit Aufstrichen zu verschiedenen Figuren. Gehen Sie es locker an! Bewahren Sie Ruhe, wenn Ihr Kind manchmal nur zwei, drei oder auch mal gar keine Portion Grünzeug zu sich nimmt. Das wichtigste ist, dass Sie bei Ihrem Kind mit Spass und Selbstverständlichkeit eine Basis für ein gesundes Ernährungsverhalten legen. Sie machen ihm damit ein Geschenk, für das es ewig dankbar sein wird.

Mädchen isst genussvoll eine Erdbeere im Freien

Quelle

Was sagt das Bundesministerium für Gesundheit zur Ernährung für Kinder?

Mag. Claudia Ertl-Huemer

Über die Autorin

Claudia Ertl-Huemer kennt ihren Geschäftsbereich wie ihre Westentasche. Kein Wunder, ist sie doch schon seit 1997 in den unterschiedlichsten Positionen für Kindergärten, Schulen und Senioren tätig. Dass sie nach wie vor mit Leidenschaft bei der Sache ist, macht sie aus – neben ihrer Erfahrung und ihrem Gespür. All das setzt sie mit Erfolg als Geschäftsfeldleiterin ein.

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