Die Mittagspause ist oft kurz. Das Essen soll gut schmecken, sättigen, nicht zu schwer im Magen liegen und auch noch schnell gehen. Wo bleibt da die Zeit, um das Klima zu retten? Worauf ist zu achten, wenn Sie zum Klimaretter in der Mittagspause werden wollen?
Viel Gemüse, wenig Fleisch
Eine WWF Studie zum Thema Ernährung in Österreich zeigt ganz klar: Wir essen zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse. Unser ungesunder Ernährungsstil belastet auch das Klima. Denn tierische Produkte verursachen besonders viele klimaschädliche Treibhausgase. Insgesamt machen Fleisch- und Milchprodukte 2/3 der nahrungsmittelbedingten Treibhausgas-Emissionen in Österreich aus. Drehen wir den Spieß um! Wenn Sie nur ein bis zweimal pro Woche Fleisch essen, zeigt das bereits große Wirkung. Gesund zu essen, tut unserem Wohlbefinden und dem Klima gut.
Schritt 1: Mehr zu Gerichten mit Gemüse und Getreide und ohne tierisches Eiweiß greifen. Ernähren Sie sich insgesamt abwechslungsreich und vielfältig. Wenn es Fleisch sein soll, dann bei der Portionsgröße nicht übertreiben.
Saisonal und regional ist Trumpf
Erdbeeren im Winter? Greifen Sie zu Gemüse und Obst, das gerade bei uns auf den Feldern reift und Saison hat. Das hat den Vorteil, dass Ihre Ernährung auch abwechslungsreicher wird. Außerdem schmeckt es auch besser. Weitgereiste Lebensmittel haben wegen der langen Transportwege oft eine schlechte CO2-Bilanz.
Ein Beispiel: Sonnengereifte Weintrauben aus dem Mittelburgenland, die nach Wien in einen Supermarkt gebracht werden, belasten die Umwelt nur wenig. Kommen die Weintrauben aus Chile, ist die Belastung durch den Transport um das 838-fache höher. Heimische, saisonale Lebensmittel zu verwenden, zahlt sich also auch für’s Klima aus.
Schritt 2: Beachten Sie die Herkunft der Lebensmittel und greifen Sie zu saisonalen und regionalen Produkten.
Mit Bio CO2 reduzieren
Fleisch zu reduzieren oder sich nur mehr vegetarisch zu ernähren, ist nicht alles. Greifen Sie, wie wir, immer öfter zu Gemüse, Obst, Milchprodukten oder Fleisch aus biologischer Landwirtschaft. Bio verursacht deutlich weniger Treibhausgase als konventionelle Lebensmittel, weil dabei auf künstliche Dünger verzichtet und ganz auf geschlossene natürliche Kreisläufe gesetzt wird. Bio-Lebensmittel sind also eine gute Möglichkeit, CO2 zu sparen.
Schritt 3: Bio-Lebensmittel bevorzugen und die Produktionsweise von Lebensmitteln beachten.
Diese drei Schritte zum Klimahelden sind im Alltag nicht immer leicht zu machen. Wie wäre es, wenn wir die drei Schritte gehen und Sie nur noch einen auf uns zuzugehen brauchen?
Gerade beim täglichen Mittagessen am Arbeitsplatz steckt enormes Potential. Deshalb haben unsere Köche gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlern und Experten der Naturschutzorganisation WWF die Köpfe zusammengesteckt, gemeinsam den Kochlöffel geschwungen und neue klimafreundliche Gerichte für Sie entwickelt. Jetzt fehlt nur noch ein Schritt von Ihnen – Ihre bewusste Wahl beim Essen, um das Klima zu retten.
In diesem Sinne: Guten Appetit!
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Schwerpunkt „Ernährung & Klima“. In einer neuen Kooperation setzen sich Gourmet und die Naturschutzorganisation WWF für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier wöchentlich Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können.
Mehr zum Thema Klima und Ernährung
Interview: WWF & GOURMET machen gemeinsame Sache
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Klima?
Quellen
WWF-Ernährungsstudie
SERI-Berechnung des CO2-Rucksack
Agrarmarkt Austria zu CO2-Rucksack von Lebensmitteln
Klimafreundlches Essen
WWF-Konsumtipps

Über die Autorin
Mag. Claudia Horacek
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