Klimaschonender Einkaufsratgeber: Tipps zum umweltbewussten Einkaufen
Einmal von Wien nach Peking – so weit fährt wohl niemand, um mal schnell die Lebensmitteleinkäufe zu erledigen. Tatsache ist aber: Das sind die CO2-Emissionen, die jeder von uns allein durch den Nahrungsmittelkonsum pro Jahr verursacht. Wir „schleppen“ also einen „CO2-Rucksack“ von 2.500 kg jährlich durch unser Essverhalten mit uns. Die gute Nachricht ist: Es ist leichter als gedacht, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben.Tatsächlich beginnt klimafreundliches Einkaufen schon zu Hause, vor dem Supermarkt. Denken Sie darüber nach, für wie viele Personen der nächste Lebensmitteleinkauf reichen muss und welche Gerichte auf den Teller kommen sollen. Einmal im Geschäft angelangt, gilt es dann auch noch Einiges zu beachten:
Tipp Nummer 1: Saisonale Lebensmittel aus der Region
Bei Gourmet achten wir sehr darauf, dass wir mit Lieferanten aus Österreich zusammenarbeiten. Lebensmittel aus der Region haben kürzere Transportwege und können daher auch reif geerntet werden – im Gegensatz zu solchen, die eine lange Reise hinter sich haben.. Auch die saisonale Verfügbarkeit spielt eine große Rolle. Geschmacklich ist saisonales, reif geerntetes Obst und Gemüse kaum zu toppen und der CO2-Rucksack ist auch um einiges kleiner. Zu finden sind solche Leckerbissen nicht nur im Supermarkt – der Besuch eines Bauern- oder Wochenmarkts in der Nähe bringt auch mal Abwechslung in den Einkaufsalltag.
Tipp Nummer 2: Vegetarisch bzw. „flexitarisch“ das Klima schonen
Laut einer Studie des WWF, essen wir deutlich zu viel Fleisch und Wurst. Auch wenn es gut schmeckt – der Überkonsum schadet Gesundheit und Klima. Denn Fleisch- und Wurstprodukte sind für einen Löwenanteil der durch den Nahrungskonsum verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Zwei gute Gründe, um der vegetarischen Küche mehr Aufmerksamkeit zu schenken oder den Fleischkonsum etwas zu reduzieren. Und weil es nicht immer so einfach ist klimaschonende „Flexitarier-Gerichte“ zu zaubern, sind Sie herzlich eingeladen, ein paar Ideen von unserem Blog zu probieren.
Tipp Nummer 3: Gütesiegel zieren nicht umsonst die Verpackung
Bio ist besser. Darum landen bei Gourmet auch wann immer möglich Biolebensmittel in unseren Kochtöpfen. Biolandwirtschaft ist ressourcenschonender und umweltverträglicher, denn es werden keine chemischen Dünge-, Schädlings- oder Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt. Im Vordergrund steht die Nahrungsmittelherstellung im Einklang mit der Natur.
Klar – nicht alles, was wir gerne auf unseren Tellern sehen, kann in Österreich kultiviert oder hergestellt werden. Meeresfisch und -früchte sind ein gutes Beispiel. Fisch gilt als sehr gesund, viele Arten sind aber leider durch Überfischung vom Aussterben bedroht und manche Fang- und Zuchtmethode sind für die Weltmeere sehr belastend. Die MSC- und ASC-Zertifizierungen sorgen hier für Sicherheit, dass der Fisch unter nachhaltigen Bedingungen gefangen bzw. gezüchtet wurde. Probieren Sie auch mal heimische Fische wie Forelle, Karpfen oder Wels; damit sind Sie garantiert klimaschonender unterwegs.
Tipp Nummer 4: Die richtige Menge macht’s – Lebensmittelmüll vermeiden
Zum klimaschonenden Einkauf gehört es auch, sich zu überlegen, wie viel man wirklich benötigt, denn es gibt einen Ort, wo Lebensmittel garantiert nicht hingehören: In die Mülltonne. Gut ein Drittel aller Nahrungsmittel landen laut WWF im Müll. Man kauft gerne zu viel ein, lagert die eingekauften Produkte dann falsch oder wirft sie weg, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist. Wie der Name des MHDs schon sagt, zeigt es jedoch bloß an, wie lange das Jogurt, die Milch oder der Brotaufstrich mindestens hält. Die meisten Lebensmittel sind lange darüber hinaus genießbar. Hier gilt: schauen, riechen, schmecken und dann entscheiden. Einzig bei Fleisch und Fisch sollte man das Ablaufdatum unbedingt einhalten.
Tipp Nummer 5: Das Auto mal stehen lassen
Was wir oft nicht bedenken: „The Last Mile“ – die letzten Kilometer, die ein Lebensmittel zurücklegt, können den Klimafußabdruck nochmal enorm in die Höhe schießen lassen. Wenn man für ein paar Kilogramm jedes Mal ein rund 1.500 Kilogramm schweres Auto in Bewegung setzen muss, belastet das die Umwelt sehr. Stattdessen könnte man ab und zu bestimmt auch zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zum Supermarkt fahren.
Wie Sie sehen, ist es wirklich nicht sehr schwer das Klima beim Einkaufen zu schonen. „Schwer“ und wichtig ist allerdings der Beitrag, den jeder von uns gegen einen fortschreitenden Klimawandel leisten kann.
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Schwerpunkt „Ernährung & Klima“. In einer neuen Kooperation setzen sich Gourmet und die Naturschutzorganisation WWF für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier wöchentlich Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können.
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Quellen:
Ernährungstipps
Gourmet: Umwelt, Ernährung und Klima
WWF Tipps

Über die Autorin
Martina Baumeister MSc
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