Mythos Eier: Darum sind sie gar nicht so schlecht.

Die Osterzeit steht vor der Türe und mit ihr der übermäßige Verzehr von Eiern. „Ach du meine Güte!“, rufen da viele und schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. „Da müssen wir nach der Osterzeit aber wieder eine Zeit lang auf Eier verzichten, sonst schießt unser Cholesterin-Spiegel ja durch die Decke!“

Das böse Cholesterin! Schon von klein auf haben wir gelernt, dass man sich beim Konsum von Eiern einschränken soll, weil sie nicht gut fürs Cholesterin sind. Doch was ist Cholesterin eigentlich?

Was ist Cholesterin?

Eigentlich ist Cholesterin etwas Gutes, denn wir brauchen es zum Leben. Wir brauchen es so sehr, dass der Körper ca. 90% des Cholesterinbedarfs selbst herstellt. Es wird  für den Zellaufbau benötigt, ist für den Stoffwechsel im Gehirn zuständig, für Fettverbrennung, Vitamin D-Aufbau und vieles mehr.

Warum also hat jeder so viel Angst vor Cholesterin? Die Vorgänge sind relativ kompliziert und deswegen wird die Erklärung hier stark vereinfacht dargestellt. Cholesterin besteht unter anderem aus wasserunlöslichen Substanzen, sogenannte Lipide. Damit es transportiert werden kann, verbindet es sich mit wasserlöslichen Eiweißsubstanzen. Dabei gibt es zwei Arten von Cholesterin-Verbindungen. Die eine – genannt LDL – transportiert das Cholesterin zu den Zellen, die andere – HDL – davon weg. Bei zu viel LDL können sich Substanzen in den Gefäßen ablagern, was zu Folgeerscheinungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Je mehr also von diesem schlechten Cholesterin zirkuliert, desto mehr kann sich ablagern. Zum Glück gibt es aber auch das gute Cholesterin, das baut die Ablagerungen nämlich wieder ab und man bleibt gesund.

2 weichgekochte Eier

Fotoquelle: Shutterstock/GeorgeDolgikh

Was hat das nun mit Eiern zu tun?

Eier gehören zu den Lebensmitteln, die selbst Cholesterin besitzen. Und zwar hauptsächlich im Eigelb. Daher die Befürchtung, dass man sich mit jedem Ei eine zusätzliche Menge Cholesterin zuführt und dies dann zu einem zu hohen Cholesterin-Spiegel führt. Mittlerweile hat man aber herausgefunden, dass der Körper normalerweise seine eigene Cholesterin-Produktion anpasst. Isst man also viele Eier und führt damit viel Cholesterin zu, dann reduziert der Körper seine eigene Produktion und der Cholesterin-Spiegel bleibt gleich.

Allerdings gilt das nicht für jeden Menschen gleich. Jeder nimmt unterschiedlich viel Cholesterin auf und passt den eigenen Haushalt unterschiedlich an. Hat man also schon einen erhöhten Cholesterinwert, sollte man eher auf eine zusätzliche Cholesterinzufuhr verzichten.

Was tun?

Viel ausschlaggebender für erhöhte Cholesterinwerte und damit einhergehenden Erkrankungen sind ungesättigte Fettsäuren. Diese findet man vor allem in fettigem Fleisch, Wurst und Speck. Auch Blätterteig ist ungünstig für den Cholesterinwert. Deshalb empfiehlt es sich, bei diesen Lebensmitteln eher maßvoll zuzugreifen. Eier und mageres Fleisch sind aber im Normalfall unbedenklich, isst man keine rauen Mengen davon.

Deshalb: Viel Spaß beim Eierpecken!

Quellen:
Cholesterin - Was ist das?
Zeit.de

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Fotoquelle Headerbild: Shutterstock.com/Mythja

 

 

Mag. Claudia Horacek

Über die Autorin

Essen am Arbeitsplatz – ein Thema, das für Claudia Horacek nicht nur Job, sondern Berufung ist. Nur wer sich richtig und gesund ernährt, kann im Beruf dauerhaft seine Leistung bringen. Dass dabei der Genuss nicht auf der Strecke bleiben darf, ist für die Ernährungswissenschaftlerin selbstverständlich.

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