Mythos Nr. 2: Mit Bio kann man die Welt ja nicht ernähren!

Die 4 großen Mythen nachhaltiger Ernährung

Bioprodukte genießen bei vielen KonsumentInnen einen guten Ruf. Die biologische Landwirtschaft wird aber von KritikerInnen immer wieder als Liebhaberei von UmweltschützerInnen ohne Sinn für Realität abgetan. Dadurch, dass nämlich keine giftigen Pestizide und künstlichen Düngemittel eingesetzt werden, sind die Erträge meist geringer als in der hochindustrialisierten, konventionellen Landwirtschaft. Schon jetzt hungern Millionen von Menschen weltweit und die Weltbevölkerung steigt weiter. Und die Flächen, auf denen wir Nahrungsmittel anbauen können, sind begrenzt. Wie soll sich das also ausgehen? Dann auch noch Bio?

Fakt ist: es geht! Langfristig gesehen brauchen wir die biologische Landwirtschaft, um eine intakte Umwelt für unsere Kinder zu erhalten. Um dies zu erreichen, müssen wir nur an zwei kleinen Schrauben drehen: ändern wir Fleischkonsum und Lebensmittelverschwendung, können wir die ganze Welt mit Bio ernähren.

Internationale Studien haben errechnet, dass wir dafür nur um ein Drittel weniger Fleisch essen und die Hälfte der Lebensmittelverschwendung einsparen müssten. Dies ginge sogar mit einer Weltbevölkerung von 9 Milliarden Menschen in 2050! Und es geht sogar weiter: Eine österreichische Studie hat gezeigt, dass wir das ganze Land heute mit biologischer Landwirtschaft selbstversorgen könnten, wenn wir 10% weniger Fleisch essen oder 25% weniger Lebensmittel wegschmeißen.

An diesem Beispiel zeigt sich gut, dass eine nachhaltige Ernährung umfassend gedacht werden muss. Es geht nicht nur darum, im Supermarkt zu Bio zu greifen. Es braucht mehr Gemüse am Teller. Es braucht weniger wertvolle Lebensmittel in der Mülltonne. Das Gute daran: diese Entscheidungen für die Umwelt kann jeder und jede von uns täglich treffen!

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Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Schwerpunkt „Ernährung & Klima“. In einer mehrjährigen Kooperation setzen sich Gourmet und die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF Österreich für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier regelmäßig Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können.

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Helene Glatter-Götz MSc

Über die Autorin

Wir können uns mehrmals täglich beim Essen entscheiden, welche Auswirkungen wir auf unsere Umwelt haben wollen. Um das zu vermitteln, arbeitet Helene Glatter-Götz bei der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF. Dort unterstützt sie mit viel Elan und Feingespür große Unternehmen der Lebensmittelbranche auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

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