Mythos Nr. 3: Für Tofu wird der Regenwald abgeholzt!

Die 4 großen Mythen nachhaltiger Ernährung

Immer wieder werde ich entsetzt gefragt, wieso man auf Fleisch verzichtet, aber Tofu isst. Schließlich würde doch für den Soja-Anbau der Regenwald abgeholzt. Oder? Ja, für Soja werden tatsächlich wertvolle Flächen in Argentinien und Brasilien zerstört. Aber dieser Soja landet in den seltensten Fällen auf unseren Tellern – sondern als Futtermittel im Trog von Schwein, Huhn und Rind. Das Problem daran: es ist ineffizient. Um ein einziges Kilo Fleisch zu erzeugen, braucht man über zehn Kilo Futtermittel. Und da wir immer mehr Fleisch essen, brauchen wir immer mehr Anbau-Fläche. Darunter leidet der Regenwald.

Der Tofu und die Sojamilch hingegen, die Sie bei uns im Supermarkt finden, werden fast ausschließlich aus österreichischem Soja hergestellt. Ich verwende am liebsten Räucher-Tofu, in Würfeln scharf angebraten. Ein wunderbarer Ersatz für Speck in z.B. Krautfleckerln oder Spaghetti Carbonara. Experimentieren Sie mit unbekannteren Formen wie Soja-Granulat. Dieses lässt sich genau wie Hackfleisch super für Lasagne und Bolognese-Sauce verwenden. Greifen Sie also mit gutem Gewissen zu Sojaprodukten und entdecken Sie die Geschmacksvielfalt!

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Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Schwerpunkt „Ernährung & Klima“. In einer mehrjährigen Kooperation setzen sich Gourmet und die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF Österreich für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier regelmäßig Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können.


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Helene Glatter-Götz MSc

Über die Autorin

Wir können uns mehrmals täglich beim Essen entscheiden, welche Auswirkungen wir auf unsere Umwelt haben wollen. Um das zu vermitteln, arbeitet Helene Glatter-Götz bei der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF. Dort unterstützt sie mit viel Elan und Feingespür große Unternehmen der Lebensmittelbranche auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

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