Wer sich mit nachhaltiger Ernährung auseinandersetzt, kann zu Beginn schnell den Eindruck bekommen, dass es ein schwieriges und von Verzicht geprägtes Unterfangen ist: Das leckere Steak fällt dem Schutz des Regenwaldes zum Opfer, die gesunden Avocados werden aufgrund des enormen Wasserverbrauchs vom Einkaufszettel gestrichen und im Winter bleibt einem ohnedies nichts übrig, als vom heimischen Kraut zu leben.
Doch der Schein trügt! Denn eigentlich geht es uns ja nicht um ein ganz bestimmtes Produkt, sondern um den Geschmack und Genuss, welches dieses Lebensmittel uns bereitet. Um dieses Genuss-Erlebnis zu bekommen, gibt es viele Möglichkeiten.
Sind wir mal ehrlich: Wir bewegen uns beim Essen gerne in sehr engen und gewohnten Bahnen, mit wenig Raum für Neues. Eine aktive Auseinandersetzung bringt frischen Wind. Es ermöglicht, meinen ganz persönlichen Geschmack und damit die Vielfalt der unterschiedlichen Optionen zu entdecken. Dann finde ich statt der spanischen, faden Tomate aus dem Glashaus plötzlich die intensive Ochsenherztomate, die vom Biobauern am Markt angeboten wird. Dann zeigt mir eine Freundin die Vielfalt des heimischen Wurzelgemüses. Dann entdecke ich, wie viel Wertschätzung ich dem Tier entgegenbringe, wenn ich nur einmal die Woche Fleisch esse – aber dafür in richtig guter Qualität. So kann nachhaltig Essen zu einer Entdeckungsreise werden, die uns mehr zu uns selbst führt – und ganz nebenbei die Welt ein Stückchen besser macht!
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Schwerpunkt „Ernährung & Klima“. In einer mehrjährigen Kooperation setzen sich Gourmet und die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF Österreich für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier regelmäßig Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können
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Über die Autorin
Helene Glatter-Götz MSc
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