Endlich wieder Kürbiszeit. Ob im Garten, am Feld oder direkt im Kochtopf. In allen Varianten präsentiert sich das feine Herbstgemüse – oder doch Obst? Da ist man sich in der botanischen Welt eher uneinig und findet doch einen Kompromiss: Fruchtgemüse!
Wie kaum ein anderes „Fruchtgemüse“ steht der Kürbis für den Beginn der goldenen Jahreszeit und gilt als saisonaler Klassiker. Wie schön, wenn das, was gerade auf den Feldern wächst, auch direkt auf unseren Tellern landet. So entstehen kürzere Transportwege, wodurch Energie und Treibhausgasemissionen eingespart werden. Gleichzeitig werden dadurch die heimische Landwirtschaft und die damit verbundenen Strukturen sowie Arbeitsplätze unterstützt. Klingt genial, oder?
Es lohnt sich, noch genauer hinzuschauen
Im Grunde ja, denn heimische, saisonale Lebensmittel sind oftmals ressourcenschonender und daher ein Teil einer klimafreundlichen Ernährung. Für viele von uns ist Regionalität das oberste Gebot, wenn es um unseren Einkauf geht. Die Herkunft Österreich alleine ist aber als Beitrag zur klimafreundlichen Ernährung zu kurz gegriffen. Denn beim Einkauf ist es in erster Linie wichtig, zu schauen, welches Lebensmittel später auf dem Teller landet und nicht nur zwingend, welchen Weg es hinter sich hat. Wer das Klima schonen will, sollte vor allem mehr zu Lebensmitteln von der Pflanze und weniger vom Tier greifen. Denn der Transport trägt nur wenig zu den ernährungsbedingten Treibhausgasen bei. Bei den meisten Lebensmitteln macht er weniger als 10% aus. Ganz besonders bei den Lebensmitteln, die extrem viele klimaschädlichen Treibhausgase mit sich bringen, wie tierische Produkte, ist der verhältnismäßige Anteil noch viel geringer: Bei Rindfleisch liegt er im Durchschnitt bei 0,5%. Unser Fleischkonsum ist fast für die Hälfte aller ernährungsbedingten Treibhausgase verantwortlich – die Emissionen des Transports haben hier im Verhältnis eine geringe Auswirkung. Das heißt, regional oder nicht – unsere fleischlastige Ernährung heizt der Klimakrise besonders ein.
Mehr von der Pflanze, weniger vom Tier
Den großen Unterschied macht das Lebensmittel selbst! Das zeigen auch aktuelle Studien: Würden wir uns nach den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden richten, würden wir im Vergleich zur aktuellen Durchschnittsernährung bereits 28% der ernährungsbedingten Treibhausgase einsparen. Mit einer vegetarischen Ernährung lässt sich knapp die Hälfte einsparen und mit einer veganen Ernährung sogar 70% der ernährungsbedingten Treibhausgase reduzieren.
© WWF Österreich
Somit ist ein bunter Teller voll Obst und Gemüse wie Kürbis, Karotten, Karfiol in Kombination mit fein gewürzten Hülsenfrüchten wie Kichererbsen nicht nur gesund für uns Menschen, sondern auch für den Planeten.
Regionale Ökosysteme gemeinsam schützen
Und trotzdem lässt sich der Regionalität auch viel abgewinnen. Wie beispielsweise in der gemeinsamen Kürbis-Themenwoche von Gourmet Business und WWF Österreich, die vor allem auf vegetarische Rezepte und regionale Zutaten setzt. Damit heimische Alpenflüsse und tosende Gebirgsbäche in den Ötztaler Alpen auch weiterhin geschützt werden, unterstützt Gourmet Business den WWF Österreich mit 15 Cent pro Speise. Die gesamte Region der Ötztaler Alpen kann als wahre „Öko-Schatzkammer“ bezeichnet werden. Die beeindruckende Gebirgs- und Gletscherwelt, mit einem Mosaik verschiedenster Naturschutzgebiete, bietet typischen alpinen Tierarten wie dem Steinadler oder dem Murmeltier wichtige Rückzugsräume und Brutareale. Da ist regional dann doch wieder sehr genial!
© Sebastian Frölich
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Über die Autorin
DI Hannah-Heidi Schindler
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