Man vergisst es gerne, aber auch die Ernährung hat einen Einfluss auf das Klima. Sogar einen relativ großen: Ein Viertel unseres ökologischen Fußabdrucks geht auf unsere Ernährung zurück.
Wie kann das sein? Die Antwort liegt in der Herkunft und der Verarbeitung der einzelnen Lebensmittel. Denn bis wir eine Mahlzeit auf dem Teller liegen haben, passiert eine ganze Menge.
Und das ist noch nicht alles: Unterschiedliche Lebensmittel belasten das Klima auch unterschiedlich stark. Tierische Produkte haben einen viel größeren Einfluss auf das Klima, als pflanzliche. Allen voran dabei das Rind: 1kg Rindfleisch verursacht 19,1kg CO2. Das entspricht einer 13 Watt-Birne die über 61 Tage kontinuierlich brennt. Und würdet ihr 2 Monate das Licht brennen lassen?
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Wir können schon mit kleinen Veränderungen richtig viel für den Klimaschutz tun.
1. Schritt: Regionale und saisonale Produkte kaufen
Mag sein, dass die Ananas aus Peru gut schmeckt, aber habt ihr schon mal einen frischen Apfel aus der Steiermark probiert? Saisonales und regionales Essen spart eine Menge CO2 ein. Denn es wird Energie für Glashäuser und Transportwege gespart. Und zusätzlich unterstützt man die heimischen Bauern. Was gerade in Saison ist, könnt ihr auch im Saisonkalender nachschlagen.
2. Schritt: Weniger Fleisch essen
Die Erzeugung von Fleisch kostet wesentlich mehr Energie, als die von Gemüse. Wenn man also nur noch 1-2 Mal die Woche Fleisch isst, kann man schon richtig viel CO2 einsparen. Wie wäre es denn mit vegetarischer Paella? Oder Gemüsegulasch? Die Palette fleischloser Gerichte ist fast unendlich. Und man muss ja auch nicht komplett auf Fleisch verzichten. Die Flexitarier machen es vor.
3. Schritt: Überlegen – Brauche ich das unbedingt?
Täglich werden kostbare Lebensmitteln weggeworfen. Das ist nicht nur schädlich fürs Klima, sondern auch vermeidbar. Als Privatperson kann man sich zum Beispiel vor dem Einkaufen überlegen, was man in den nächsten Tage kochen will und welche Produkte man wirklich braucht. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern eindeutig auch das Haushaltsbudget. Vielleicht ist folgendes Gedankenspiel eine Motivation: Stellt euch vor, ihr würdet anstatt der Lebensmittel einen 5-Euro Schein in den Müll werfen. Würdet ihr es dann auch so leichtfertig tun?
4. Schritt: Auf Bio setzen
Natürlich ist Bio meist ein wenig teurer. Aber ökologisch produziertes Essen ist aus vielen Gründen umweltschonender, beispielsweise, weil in ihrer Herstellung keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden. Außerdem: Kauft man gesünder ein, kann man sich mehr Bio-Produkte leisten. Einfach weniger Fleisch und dafür mehr Bio-Obst und Gemüse einkaufen. Eine eindeutige Win-Win-Situation.
5. Schritt: Auf Gütesiegel achten
Der Schilderwald der verschiedenen Siegel kann manchmal schon ganz schön überfordernd sein. Und dennoch wurden sie nicht aus Jux und Tollerei ins Leben gerufen. Bei Fisch zum Beispiel kann man auf die MSC- und ASC-Zertifizierung achten.
6. Schritt: Das Auto stehen lassen
Klar, niemand schleppt seine Einkäufe gerne. Sonderlich klimaschonend ist es jedoch nicht, wenn man mit dem Auto zum Supermarkt fährt. Kombiniert doch lieber die tägliche Bewegung mit dem Einkauf und geht dann besser mehrmals die Woche kleinere Mengen einkaufen (die man locker tragen kann), anstatt einmal die Woche einen Großeinkauf zu machen. Vielleicht gibt es auch noch einen Supermarkt, der näherliegt? Wenn dieser ein wenig teurer ist, dann rechnet es doch mal durch, ob ihr wirklich was spart, wenn ihr sonst den Weg hin und zurück mit dem Auto fahrt. Eine tolle Alternative ist außerdem auch das Fahrrad: in einem Fahrradkorb kann man kostenfrei, klimaschonend und bequem die Einkäufe nach Hause fahren.
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Thema „Ernährung & Klima“. In einer mehrjährigen Kooperation setzen sich die Naturschutzorganisation WWF Österreich und Gourmet für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir Informationen und Tipps, wie wir gemeinsam das Klima und die Umwelt schützen können.

Über die Autorin
Mag. Claudia Horacek
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