Wie viele Kalorien braucht man wirklich bei der Schreibtischarbeit?


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Nicht nur bei schwerer, körperlicher Arbeit oder beim Sport wird Energie verbraucht. Ein großer Teil der Energie, die wir tagsüber zu uns nehmen, wird von unserem Gehirn benötigt. Also ran an knifflige Fragen und berufliche Herausforderungen!

Die Genialität unseres Gehirns

Funktionieren euer Körper und Stoffwechsel? Atmet ihr regelmäßig und könnt ihr einen Stift in die Hand nehmen? Dann verbeugt euch sich vor eurem Gehirn, der Schaltzentrale unseres Körpers. Egal ob hormonelle Steuerung, Regulation des Flüssigkeitshaushaltes oder Bewegungen der Muskulatur: Unser Gehirn leistet Großartiges! Es macht bei Erwachsenen nur 2% des Körpergewichts aus, benötigt aber aufgrund seiner Leistungskraft rund ein Fünftel des Sauerstoff- und Energiebedarfs. Es ernährt sich vor allem von Glukose – also Zucker. Was die beste Gehirnnahrung ist, haben wir uns schon hier im Blog angesehen: Essen mit Köpfchen: diese Nahrung macht euer Gehirn fit!

Ein Mann schreibend an seinem Tisch. Wie viele Kalorien verbraucht er dabei?

So viel Energie verbraucht Ihr Gehirn

Ihr liebt neue Aufgaben und fühlt euch in flexiblen Situationen wohl? Bingo – komplizierte Fragestellungen, intensives Nachdenken und ständige Herausforderungen erhöhen den Energieverbrauch kurzfristig. So auch bei Lernenden, die sich einem neuen Lernstoff widmen. Wer relativ entspannt Bürotätigkeiten nachgeht, die ihn nicht mehr fordern, verbraucht deutlich weniger Energie. Trotzdem kann man sich natürlich auch nach einem 8-stündigen Bürotag ausgelaugt und körperlich schlaff fühlen. Bewegung oder körperliche Tätigkeiten wären für Büromenschen ein guter Ausgleich, der dem Gehirn Erholung gönnt und lasche Muskeln fit macht.

Spannend ist, dass Turnierschachspieler, die jeden Zug strategisch gut überlegen und sich flexibel auf neue Situationen einstellen müssen, ihrem Gehirn viel abverlangen. Daher ist der Energieverbrauch eines Schachspielers während eines Turniers mit dem eines Dauerläufers gleichzusetzen.

Ein Schachbrett mit verschiedensten Figuren und Nüssen

Doch wer benötigt eigentlich wie viel Energie?

Der Grundumsatz (Ruheumsatz) sagt aus, wie viel Energie der Körper zur Aufrechterhaltung seiner Funktionen in vollkommener Entspannung und nüchternem Zustand bei 20°C benötigt. Er ist je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich. Bei einer 35-jährigen Frau, die 1,75m groß ist und 65kg wiegt, wäre der Grundumsatz 1.430 Kilokalorien/Tag. Ein gleichaltriger Mann mit denselben Maßen hätte einen Ruheumsatz von 1.594 Kilokalorien täglich.

Je nach Zusatzleistungen berechnet man dann den täglichen Energiebedarf. Wer also einer ausschließlich sitzenden Tätigkeit nachgeht, kann seinen Grundumsatz mit dem Faktor 1,4 multiplizieren. Das wären bei der oben berechneten 35-jährigen Frau eine Kalorienaufnahme von 2002 kcal/Tag. Für sportliche Betätigungen oder anstrengende Freizeitaktivitäten (30-60 Minuten; 4-5 Mal pro Woche) können pro Tag zusätzlich 0,3 Einheiten zugerechnet werden. Wäre der oben berechnete Mann ein körperlich hart arbeitender Mensch wie ein Landwirt, ein Bauarbeiter oder auch ein Leistungssportler, müsste er seinen Grundumsatz mit einem Faktor zwischen 2,0 und 2,4 multiplizieren. Das wären dann mindestens 3.188 kcal/Tag oder maximal 3.826 kcal/Tag.

Fazit: Wer im Alltag zwar denkend, aber einer wenig körperlich aktiven, sitzenden Tätigkeit nachgeht, kann seinen Energieverbrauch nicht mit dem eines Dachdeckers vergleichen, der mehrmals mit Ziegeln beladen die Leiter rauf- und runtersteigt. Das Gehirn benötigt zwar rund 20% der zugeführten Energie. Der Dachdecker braucht aber natürlich zusätzlich noch weitere Energie, um seine anstrengende, schweißtreibende Arbeit zu erfüllen. Die kann ein Büroangestellter gut und gerne anderweitig verbrauchen.

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