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Was blitzt denn da bunt heraus zwischen den grünen Blättern? Schnell gepflückt und in den Mund gesteckt! Hm, herrlich! So schmecken die frischen Früchte am besten, reif und noch ganz warm von der Sonne.
So ein Garten zum Naschen ist eine feine Sache. Er lässt sich als kleine Variante auf dem Fensterbrett und Balkon oder etwas größer auf der Terrasse und im Garten leicht gestalten. Auf der City Farm Augarten konnten wir viele Erfahrungen mit den Kindern sammeln, die wir gerne mit euch teilen. Alle erwähnten Pflanzen sind als Samen oder Jungpflanzen im Fachhandel erhältlich und ermöglichen eine schöne Bepflanzung rund ums Jahr.
Die Top 10 unserer kleinen Naschkatzen
¡Ay, caramba! Die mexikanische Minigurke Melothria
Knackig und erfrischend sind die kleinen Gurkentiger, die auf einer wunderschön rankenden Pflanze wachsen. Ihr könnt ihnen den sonnigsten Platz und Stangen zum Klettern geben, dann fühlen sie sich richtig wohl. Die Jagd nach den Minigurken ist fast wie Ostereier suchen, nur noch schwerer, weil sie ja wie die Pflanze selbst grün sind! Erntezeit ist von Juli bis zum ersten Frost.
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Ein herrlicher Duft! Verschiedene Kräuter
Einfach mit der Schere herunter geschnippelt, schmecken Schnittlauch, Kresse, Schnittknoblauch, Winterheckenzwiebel oder Petersilie sehr gut im Salat oder auf einem Butterbrot. Auch die Blüten der Kräuter kann man essen. Für Limonaden eignet sich die Zitronenverbene, sie ist auf der City Farm als „Streichelduftpflanze“ besonders beliebt, weil sie ihr unglaubliches Aroma sofort nach jeder Berührung verströmt.
Sauer macht lustig! Sauerampfer und Schildampfer
Die Kinder können von den sauren Pflanzen gar nicht genug kriegen. Sie ziehen lustig-saure Gesichter und schütteln sich, um gleich noch einmal ein Blatt zu ernten und in den Mund zu stecken. Die sauren Pflanzen sind mehrjährig, brauchen wenig Pflege und ihr könnt von April bis November an ihnen knabbern.
Süße Versuchung – Monatserdbeeren
Der lustige Name verrät es schon: Sie tragen monatelang Früchte im Gegensatz zu einmal tragenden Gartenerdbeeren. Sie sind robust und wachsen gut in kleinen Töpfen und Blumenampeln. Die etwas kleineren, sehr aromatischen Früchte sind von etwa Juni bis zum ersten Frost erntereif. Und sie sind mehrjährig, das heißt, sie überstehen den Winter und schenken uns im Jahr darauf neue Früchte. Während der kalten Jahreszeit könnt ihr die Erdbeertöpfe an eine geschützte Wand stellen oder sie mit Reisig bedecken, damit es ihnen besonders gut geht.
Achtung, britzelig! Die Parakresse
Diese sagenhafte Pflanze, die auch als „Prickelknopf“ bekannt ist, wird in Südamerika als Heilpflanze gegen Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund verwendet. Sie fühlt sich an wie eine Brausetablette und betäubt die Schleimhaut ganz leicht. Das komische Gefühl kennt ihr vielleicht schon von einer Spritze beim Zahnarzt. Zum Glück wird aber dann gerade kein Zahn gezogen, sondern nur von dieser lustigen Pflanze genascht!
Manchmal verschwinden die Blätter und Blüten der Parakresse auf der City Farm heimlich in den Hosentaschen, um Geschwister und Eltern reinzulegen.
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Flottes Wachstum – Radieschen
Sie sind die Rennfahrer unter den Gemüsesorten! Sie brauchen, wenn es warm ist, nur drei bis vier Wochen, dann könnt ihr sie schon ernten. Aber ihr könnt sie das ganze Jahr anbauen, denn sie vertragen sogar Kälte sehr gut! Und noch ein Tipp: Sind die Radieschen sehr scharf, esst sie einfach auf einem Butterbrot. Das Fett mildert das Schärfegefühl auf unserer Zunge.
Beliebt und zuverlässig: Tomaten
Die Klassiker unter den Naschgarten-Pflanzen dürfen natürlich nicht fehlen! Für die Fensterbank oder Töpfe eignen sich besonders die buschig wachsenden Sorten. Sie sind durch ihr kompaktes Wachstum robuster. Vor allem die kleinen Kirschparadeiser sind beliebt bei den Kindern. Eine besonders ertragreiche und hübsche Sorte ist die gelbe, birnenförmige „Dattelwein“. Tomaten können schon ab März im warmen Zimmer selbst vorgezogen oder gleich als kräftige Jungpflanze gekauft werden. Sie tragen bis in den Spätherbst hinein ihre beliebten Früchte.
Ganz schön hart im Nehmen! Wintersalate
Sie sind wahre Superhelden: Salate, die sogar den eisigsten Winter überstehen! Tapfer stehen sie in Wind und Schnee. Bereit, weiterzuwachsen, wenn die Temperatur wieder ein bisschen über Null Grad steigt. Wenn ihr im Winter frischen Salat genießen wollt, könnt ihr unter zahlreichen robusten Salatsorten wählen. Im Herbst müsst ihr dann nur noch die Samen in die Erde bringen. Wintersalate wachsen auch in Töpfen sehr gut und an die Wand gestellt sogar noch schneller, weil sie gut geschützt sind! Nicht zu viel gießen, wenn es kalt ist, sonst fangen sie an, zu faulen!
Die süße Ausnahme – die Zuckererbse
Sie ist etwas ganz Besonderes! Wir können sie roh naschen, während ihre Verwandten, die Bohne, Linse oder Kichererbse gekocht werden müssen, bevor wir sie essen. Die Zuckererbse ist also perfekt geeignet für unseren Naschgarten! Die kleinen Samen werden im März oder April in die Erde gesteckt und können ab Juni geerntet werden. Dabei sind alle paar Tage wieder neue Hülsen zu finden!
Tief eintauchen ins Blütenmeer – Ringelblume, Kapuzinerkresse oder Borretsch
Blumen machen unsere Welt bunter und schöner. Wir lieben sie und die Bienen natürlich auch, denn sie sammeln den köstlichen Nektar. Deshalb müsst ihr beim Ernten bitte sehr gut schauen, dass kein Insekt darauf sitzt. Dann schmecken sie wunderbar!
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Tipp:
Viele Blüten sind essbar und haben ein ganz unterschiedliches Aroma. Eines gemeinsam haben sie alle: durch den enthaltenen Blütennektar schmecken sie in der Mitte leicht süßlich. Sie sind auch eine richtig hübsche Dekoration, zum Beispiel auf einer Geburtstagstorte, in einer Limonade oder im Salat.
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