Beitrag von
In der Schale stecken die meisten Nährstoffe
Der tägliche Apfel gilt sprichwörtlich als Garant für lebenslange Gesundheit. Bei der Schale aber scheiden sich die Geister: schälen oder nicht schälen ist die Frage. Für das Eine sprechen die angeblichen Pflanzenschutzmittel-Rückstände an der Schale, für das Andere die angeblich vielen Vitamine. Aber wer hat nun Recht?
Tatsächlich: Die Apfelschale ist eine kleine Vitaminbombe. 8,4 Milligramm Vitamin C enthält ein durchschnittlich großer Apfel mit Schale. Allerdings enthält er auch ohne Schale noch immer 6,4 Milligramm Vitamin C. Größer ist der Unterschied bei den Ballaststoffen – ihr Gehalt sinkt durch das Schälen gleich auf die Hälfte, von 4,4 Gramm auf 2,1 Gramm. In der Schale stecken außerdem die wichtigen Antioxidantien, Eisen, Magnesium und bioaktive Substanzen. Wer den Apfel hauptsächlich wegen seiner gesundheitlichen Vorzüge isst, sollte also lieber nicht schälen. Dasselbe gilt auch für Birnen.
Wer schälen will, sollte die Schale möglichst dünn entfernen
Bei Erdäpfeln raten Experten hingegen eher zum Schälen. Grund dafür ist der natürliche Stoff Solanin, der an grünen Stellen und bei falscher Lagerung die höchste Konzentration erreicht. Pflanzen schützen sich durch Solanin vor Schädlingen und Insekten, bei Menschen kann es in höherer Dosis zu Übelkeit führen. Solanin steckt übrigens auch in den grünen Teilen des Paradeisers, vor allem, wenn das Gemüse noch unreif ist. Experten empfehlen daher, Kartoffeln mit der Schale zu garen und dann die Schale dünn abzuziehen – so bleibt möglichst viel von den vitaminreichen Teilen direkt unter der Schale erhalten.
Aber wie sieht es nun mit den Pestiziden aus? Untersuchungen von Konsumentenschutz- und Umwelt-Organisationen haben immer wieder gezeigt, dass Obst und Gemüse in Supermärkten pestizidbelastet sein können, aber mit wenigen Ausnahmen unter den gesetzlichen Höchstwerten liegen. Betroffen ist dann in der Regel nicht nur die Schale, sondern auch das Fruchtfleisch. Schälen bringt also nur bedingt etwas.
Gerade bei regionalem Obst und Gemüse kann man sich jedoch sicher sein, dass die Grenzwerte der EU eingehalten werden. In aktuellen Tests wurden die Grenzwerte meist sogar stark unterschritten. Wer sicher gehen will, kann zu Bio-Obst und Bio-Gemüse greifen. Auch Bio-Obst und -Gemüse sollte aber sorgfältig, am besten mit lauwarmem Wasser, gewaschen werden.