Am Boden geblieben


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Stellen wir uns vor wir befinden uns auf einem fruchtbaren Acker und greifen mit unseren Händen kräftig in die Erde. Wie viele Leben halten wir wohl in unseren Händen? Mehr als man auf den ersten Blick vermuten mag: In einer Hand voll Boden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Besonders die obere Bodenschicht ist für seine Fruchtbarkeit bekannt. Pro m² leben dort eine Billiarde Bakterien.

Ein gesunder Boden für ein gesundes Klima

Im Klimaschutz spielt ein gesunder Boden eine wichtige Rolle. Wenn Böden richtig behandelt werden – also beispielsweise wenig gepflügt und mit Gründüngung oder Kompostausbringung gearbeitet wird, nehmen sie reichlich Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf und speichern ihn in großen Mengen.

Die wertvolle Ressource Boden spielt aber auch für eine gesunde und nachhaltige Ernährung eine wichtige Rolle. Unser Boden ist die Basis für alle Lebensmittel. Nur durch bodenschonende Landwirtschaft kann unser Boden langfristig gesund bleiben.

Aktuell beansprucht unsere Ernährungsweise aber mehr Fläche als uns eigentlich zusteht. Weltweit nehmen wir fünf Milliarden Hektar in Beschlag. Das entspricht etwa einem Drittel der vorhandenen Fläche und liegt dabei in der Größenordnung von Asien. Unsere Ernährung in Österreich beansprucht 3,2 Millionen Hektar – etwa ein Drittel der Fläche von Österreich. Allerdings fallen 40 Prozent unseres Landfußabdruckes im Ausland an: Dieser wird zum einen durch unseren Konsum von Lebensmitteln wie exotischen Früchten, Kaffee und pflanzlichen Ölen verursacht. Zum anderen verbraucht der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten direkt oder indirekt über den Import von Futtermitteln große Flächen insbesondere im globalen Süden.

Doch nicht nur in Brasilien muss wertvoller Boden und Regenwald für die Abholzung und den Anbau von Futtermitteln wie Soja weichen. Auch in Österreich gehen tagtäglich 11,5 Hektar verloren insbesondere auf Grund von Verbauung und Versiegelung wertvoller Böden. Die extreme Verbauung zerstört unsere Umwelt, beschleunigt die Klimakrise und belastet die Gesundheit der Menschen. Auch die Ernährungssicherheit in Österreich wird damit bedroht. Eine Forschungsarbeit der AGES und Universität für Bodenkultur verdeutlicht, dass schon 2030 Österreichs Unabhängigkeit in der Lebensmittelversorgung aufgrund der Klimaveränderungen und der zunehmenden Verbauung nicht mehr garantiert sein könnte. Um die Versorgung mit wertvollen Nahrungsmitteln zu sichern, müssen daher die besten Böden geschützt werden.

Wie ihr selbst im Kleinen Böden schützen könnt, zeigen euch diese drei Tipps:

  1. Wählt bevorzugt frische und biologische Produkte. So schont ihr den Boden in Österreich und in vielen anderen Teilen der Welt.
  2. Esst mehr Gemüse und weniger Fleisch- und Milchprodukte. Denn tierische Produkte benötigen sehr viel Fläche in ihrer Herstellung. Mit einer gemüsereichen Ernährung entlastet ihr den Boden.
  3. Kauft Lebensmittel, die auf speziellen Humusaufbau-Feldern angebaut werden. Das fördert den Humusaufbau und die Kohlenstoffspeicherung.

Falls ihr noch mehr über die Initiative des WWF gegen die Verbauung von Österreich wissen möchtet, könnt ihr euch gerne hier informieren..

Gemeinsam für das Klima

Gemeinsam mit dem WWF setzt sich GOURMET für eine klimafreundliche Ernährung ein. Begleitend dazu servieren wir hier regelmäßig Informationen und Tipps, wie wir unseren Alltag nachhaltiger gestalten und alle einen Teil zum Klimaschutz beitragen können.

 

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