Frisches Wintergemüse aus dem Hochbeet


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Das eigene Gemüse auch im Winter anzubauen liegt im Trend. Und das ist gut so, denn frischer, gesünder und nachhaltiger geht es nicht. Die Vielfalt an Wintergemüse ist riesig und eine schöne Abwechslung zu Fruchtgemüse wie Paradeiser, Zucchini oder Paprika, die wir ohnehin den ganzen Sommer auf unserem Speiseplan haben. Wintergemüse sind besonders reich an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wie Bitterstoffen und Senfölen, die ihnen auch die würzige Geschmacksnote verleihen.

Ein Hochbeet als Unterstützung

Viele Wintergemüse lassen sich natürlich im Garten im Freien anbauen. Zusätzlich wird die Winterfestigkeit der Pflanzen durch sogenannte Frühbeetkästen oder durch Abdeckhauben am Hochbeet verbessert. Letztere  sind eine hübsche und einfach umsetzbare Variante auch für den Balkon. Sie haben den Vorteil, dass rückenschonend gearbeitet werden kann und die Pflanzen gut vor Bodenkälte und Schädlingen wie Schnecken oder Wühlmäusen geschützt sind und damit optimal wachsen können.

Es gibt zahlreiche Hochbeet-Varianten im Baumarkt und Gartenfachhandel oder es wird – wenn die handwerkliche Geschicklichkeit ausreicht – einfach selbst gebaut. Das Hochbeet wird mit einer Teich- oder Noppenfolie ausgekleidet, und dann kann schon mit dem Befüllen begonnen werden: Eine Schicht aus Baum- und Strauchschnitt bildet die unterste Ebene. Dann folgen weitere Grünabfälle und abschließend Gartenerde 2:1 gemischt mit Kompost.


© www.cityfarm.wien

Abdeckung an Frosttagen

Mit einer Abdeckung sind die Pflanzen zusätzlich geschützt, was zu einem rascheren Wachstum führt. Ein Vorteil ist dabei vor allem der Schutz vor zu viel Nässe, da nicht die Kälte, sondern die winterliche Nässe den Pflanzen die meisten Probleme macht. Wichtig ist bei einer Abdeckung, dass sie entweder immer seitlich geöffnet ist oder einmal am Tag belüftet wird, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dann steht dem perfekten Klima für ein optimales Wachstum nichts im Wege.

Für eine einfache Abdeckung kann eine transparente Folie verwendet werden. Stabilere und langlebigere Varianten sind aus Plexiglas. Ebenso eignen sich auch Glocken aus Glas oder Kunststoffen, die über die Pflanzen gestülpt werden. Wichtig ist eine einfache Handhabung, damit das Beet auch ohne Umstände im Winter beerntet werden kann.

Wichtig! Ernte an frostfreien Tagen und wenig gießen

Geerntet wird im Winter nur an frostfreien Tagen. Eingefrorene Pflanzenteile sollten nämlich am besten gar nicht berührt werden, da dadurch die Blattstruktur geschädigt werden kann. Im Winter ist es außerdem wichtig, kaum zu gießen, da die Nachtfeuchtigkeit und Niederschläge meist ausreichen. Eine zu hohe Bodenfeuchtigkeit führt zum Faulen von Blättern und Wurzeln.

Wintergemüse noch im Herbst säen oder pflanzen?

Die Auswahl an winterhartem Gemüse ist groß. Ein großer Teil der typischen Wintergemüse wie Zichorien oder Blattkohl wird schon im Sommer gepflanzt, damit zwischen November und Februar geerntet werden kann. Jungpflanzen von Pflücksalaten, Rucola oder Petersilie werden im September ins Beet gesetzt.

Und hier noch einige Wintergemüse, die sogar noch im Spätherbst gesät werden können:

Asia-Salate, die exotisch klingenden Winterharten
Diese Spezialsalate gehören zur Familie der Kohlgemüse, die durchgehend sehr frostresistent ist. Kohlgemüse, zu dem auch Grünkohl, Palmkohl oder Sprossenkohl zählt, ist ein überaus hübscher Blickfang in der kalten, manchmal grauen Jahreszeit. Asia-Salate sind mit dem Chinakohl verwandt. Sie sind raschwüchsig und daher sehr gut geeignet als Wintersalate. Sie überstehen Temperaturen bis unter – 15°C leicht und nutzen zwischendurch jede Gelegenheit von höheren Temperaturen, um weiterzuwachsen. Empfehlenswert ist allerdings ein Dach über dem Kopf, um sie vor Niederschlägen und Wind zu schützen. Der Anbau kann so gestaffelt werden, dass eine Ernte das ganze Jahr über möglich ist. Im Winter dauert das Wachstum allerdings bis zu 15 Wochen.

Junger Knoblauch im Winter
Die gesunde Knoblauchknolle ist üblicherweise im Juni reif. Als junge Pflanze ist Knoblauch aber sehr frostresistent und kann als Wintergemüse genutzt werden. Dabei werden allerdings nicht die Knollen, sondern die jungen Triebe des Knoblauchs verwendet. Die Knoblauchzehen werden im Spätherbst in den Boden gesteckt. Dann wird erst einmal angegossen. Nach etwa zwei Monaten werden die frischen grünen Blätter geerntet. Sie schmecken etwas milder als die Knolle und sind herrlich zart.

Auch die Triebe von Zwiebeln schmecken köstlich. Sie kommen Mitte Jänner in die Erde und sind nach 4-6 Wochen erntereif.

Ein Geheimtipp – knackig frische Erbsentriebe
Erbsen sind vor allem als köstliches Sommergemüse bekannt, und vielen von uns hauptsächlich als Tiefkühlgemüse. Dass die jungen Erbsentriebe als herrlich frisches Gemüse im Winter geerntet und roh genossen werden können, ist ein Geheimtipp. Erbsen sind sehr robust und frosthart. Für die Winternutzung werden sie vom Herbst bis zum sehr zeitigen Frühjahr ausgesät. Bereits nach 6-8 Wochen können die bis zu 20 cm langen Triebe geerntet werden. Knackig roh oder kurz in der Pfanne gebraten schmecken sie am besten!

Erbsen sind übrigens die einzigen Hülsenfrüchte, die roh direkt von der Pflanze geknabbert werden können. Alle anderen ihrer Verwandten müssen vor dem Genuss gekocht werden.

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