Nüsse – die kleinen Kraftpakete


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Da knackt es laut und die Schale springt auf – und schon können wir uns über den köstlichen Inhalt freuen! Es ist ein typisches Geräusch für den Herbst, das Nüsse-Knacken. Und spätestens Anfang Dezember mit dem Nikolo und dann den ganzen Winter hindurch stehen die sogenannten Schalenfrüchte traditionell öfter auf unserem Speiseplan.

In Österreich werden pro Kopf über 4 kg Nüsse pro Jahr gegessen, die Tendenz ist steigend. Das liegt wohl an ihrem köstlichen Geschmack.  Es hat sich aber auch herumgesprochen, dass Nüsse eine gute Quelle für Protein sind, das wir für unsere Körperzellen brauchen. Nüsse liefern uns sogar gesunde Fette und sind damit im Winter nicht nur für Eichhörnchen und Vögel eine heiß begehrte Knabberei!

© www.cityfarm.wien

Heimische Nüsse sind ein besonderer Schatz

Wer einen Nussbaum im Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Denn heimische Nüsse sind im Supermarkt kaum zu bekommen. Es gibt in Österreich keine richtig großen Nussplantagen, aber doch ein paar wenige, kleine regionale Betriebe, die selbst Nüsse anbauen, sammeln oder von privaten Hausgärten beziehen. Diese heimischen Nüsse sind Walnüsse und Haselnüsse, die man mit etwas Glück auf Bauernmärkten bekommen, direkt ab Hof kaufen oder online bestellen kann.

Die Walnuss ist unter den heimischen Nüssen jene Nusssorte, von der in Österreich die größten Mengen angebaut werden. Die Anbauflächen liegen vorwiegend in Niederösterreich, in der Steiermark und im Burgenland. Da die Nachfrage nach heimischen Nüssen insgesamt groß ist, wird versucht, den Anteil an heimischer Produktion zu steigern. Trotzdem kann der Bedarf aktuell nicht abgedeckt werden. Ein Vergleich: In Österreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 5.171 Tonnen Nüsse produziert. Verbraucht wurden aber bis zu 37.971 Tonnen*.

Sammeln erlaubt

Auf der Website www.mundraub.org sind österreichweit Obstbäume und -sträucher eingetragen, die auf einer öffentlichen Fläche stehen und beerntet werden dürfen – natürlich unter Rücksichtnahme auf die Pflanzen. Hier findet ihr auch zahlreiche Nüsse wie Walnüsse, Haselnüsse oder Edelkastanien (Maroni), überraschenderweise auch auf Grünflächen in der Stadt. So soll unsere Umgebung kulinarisch und nachhaltig entdeckt werden, denn saisonaler und regionaler geht es eigentlich nicht. Und mit der ganzen Familie macht das Sammeln sehr großen Spaß!

Die richtige Lagerung

Wenn ihr einmal viele Nüsse gesammelt habt, solltet ihr sie am besten in der Schale lagern, das ist der beste Schutz. Ihr könnt sie aber auch geknackt einfrieren, dann können sie nicht von Motten befallen werden und halten auf jeden Fall ein Jahr lang.

Haselnusscreme selbstgemacht

Wenn ihr so richtig gerne süß frühstückt, dann mögt ihr vielleicht auch den allseits bekannten dunklen Brotaufstrich. Den kann man ganz leicht selber machen! Oft wird er als „Schokoaufstrich“  bezeichnet, was aber nicht ganz stimmt, denn es handelt sich auch beim Original um eine Nuss-Nougat-Creme. Der Schokoladeanteil ist dabei eher gering, denn Nougat wird aus gerösteten Haselnüssen gemacht. Und das gibt einen herrlichen Duft in der Küche! Mhmmm!

Zutaten

  • 200 g ganze Haselnüsse
  • 1 Vanilleschote
  • 1 EL Kakaopulver (auch als Backkakao bekannt)
  • etwas lauwarmes Wasser
  • Rohzucker oder Honig nach Geschmack

Zubereitung

  1. Das Backrohr auf 180 °C Ober- und Unterhitze aufheizen.
  2. Die ganzen Haselnüsse auf ein Blech geben und ca. 15 Minuten rösten. Stattdessen könnt ihr die Haselnüsse auch in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze rösten. Vorsicht, dass sie nicht zu dunkel werden, denn dann schmecken sie bitter.
  3. Die Nüsse etwas auskühlen lassen und anschließend in einem guten Standmixer mit einem Schuss lauwarmem Wasser, dem Kakaopulver und der ausgeschabten Vanilleschote mixen. Dabei die Masse hin und wieder vom Rand wieder in die Mitte schaben, damit wirklich alles fein gemixt wird.

So ganz ohne Zucker schmeckt es sehr herb, deshalb gebt so viel Zucker bzw. Honig hinein, bis es für euch perfekt passt. Diese Basis-Creme kann auch mit einer Banane, einer Handvoll entkernten Datteln oder 100 g geschmolzener Milchschokolade verfeinert werden. Das ist das Tolle am Selbermachen, es darf ganz nach dem eigenen Geschmack gezaubert werden.

Die Creme ist im Kühlschrank zwei Wochen haltbar, meistens ist sie aber schon vorher aufgegessen.

Lasst sie euch schmecken!

Hier könnt ihr auch hineinschauen:
Video „Unsere Landwirtschaft in NÖ – Österreichische Nüsse“

Bezugsquellen für heimische Nüsse:
Nussland.at 
Weinviertelnuss.at
Marchfeldnuss.at

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