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Ihr kennt mich sicher und habt mich schon getroffen, vielleicht wenn ihr bei einem starken Regen mit euren Gummistiefeln in die Wasserpfützen gesprungen seid. Dann trefft ihr mich, den Regenwurm. Die Menschen sind sich nicht ganz sicher, warum ich diesen Namen trage, aber vielleicht ist es eben deshalb, weil ich schnell aus dem Boden krieche, damit ich nicht ertrinke, wenn zu viel Regenwasser in meine Höhlen kommt. Aber ich kann durch die Haut atmen und ertrinke gar nicht so schnell. Vielleicht ist es also auch, weil ich ein sehr „reger“ Wurm bin, ein ganz aktiver. Ein Superwurm quasi.
Von mir gibt es natürlich nicht nur einen, sondern so viele, dass man uns fast nicht zählen kann. Und doch versuchen das manche Forscher, um herauszufinden, wie sich die Bearbeitung des Bodens in der Landwirtschaft auf das Bodenleben auswirkt. Ihr müsst wissen, dass je mehr von uns Super-Regenwürmern in einem Boden aktiv sind, umso gesünder ist er und auch die Pflanzen, die auf ihm wachsen dürfen.
Wir gehören zu den Ringelwürmern und bilden eine riesige Gruppe verschiedener Arten. Dabei sind die kleinsten von uns weniger als einen Millimeter lang und die Größten sind die in Australien lebenden Riesenregenwürmer mit bis zu drei Metern Körperlänge. Könnt ihr euch das vorstellen?
Gemeinsam graben wir viele Gänge in den Boden, wodurch er schön aufgelockert wird. Wir erledigen diese Arbeit, die ihr Menschen sonst mit Werkzeug machen müsstet, damit ihr gutes Gemüse oder auch Getreide für eure Ernährung anbauen könnt. Wir fressen außerdem gerne abgestorbene Pflanzenteile und das, was bei uns hinten wieder herauskommt, ist wertvoller Wurmkot, sogenannter Humus. Dieser Humus enthält eine Supermischung an Nährstoffen und Mineralien und ist ein natürlicher Dünger für Pflanzen.
Um so viele Tunnel in der Erde graben zu können, brauchen wir natürlich viel Kraft. Dafür besteht unser ganzer Körper aus länglichen und ringförmigen Muskeln, die wir für die Fortbewegung zusammenziehen und wieder dehnen. Diese Muskeln geben uns so viel Kraft, dass wir das 60 fache unseres Körpergewichtes ziehen können. Rechnet euch einmal aus, wieviel ihr da bei eurem Körpergewicht tragen könntet!
Und jetzt verrate ich euch das Beste: Wenn mich in der Erde ein Maulwurf an meinem Hinterteil schnappt, dann kann ich einfach ein Stückchen abwerfen. Dann hat der Maulwurf einen kleinen Snack und ist abgelenkt und ich kann – so schnell wie eben möglich – flüchten. Und mein Hinterteil wächst sogar nach.
Wir sind also wirkliche Superwürmer, wir Regenwürmer im Garten!
© www.cityfarm.wien
Tipp!
Ihr könnt uns ganz leicht beobachten. Grabt ein Loch in die Erde und nehmt uns vorsichtig auf eure Hände, wir tun euch ganz sicher nichts, denn wir haben keine Zähne. Jetzt könnt ihr uns in Ruhe beobachten und danach wieder in die Erde setzen, denn dort fühlen wir uns natürlich wieder am Wohlsten.
Ihr könnt auch eine Beobachtungsstation bauen, das geht ganz leicht:
https://www.biorama.eu/regenwurm-beobachtungsstation-selber-bauen/
Quellen und Empfehlungen:
www.regenwuermer.info
https://www.bioland.de/im-fokus/ihr-fokus/detail/article/sieben-fakten-zum-regenwurm.html
Bilderbuch „Superwurm“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson, Beltz & Gelberg Verlag