Vitaminbündel Kresse: Alleskönnerin vom Fensterbrett


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Ohne sie schmeckt das Butterbrot nur halb so gut: die Kresse. Es gibt sie in vielen verschiedenen Sorten und Arten, doch besonders oft darf die beliebte Gartenkresse bei uns im Garten, auf dem Balkon und am Fensterbrett einziehen. Das schnellwachsende Kraut punktet allerdings nicht nur mit seinem unverkennbar würzigen Geschmack: Es ist unkompliziert im Anbau und ein grünes Superfood.

Klein aber oho: Kresse als Heilmittel

Gartenkresse ist eine echte Alleskönnerin für unsere Gesundheit. Sowohl die Samen als auch die Pflänzchen können bei den unterschiedlichsten Beschwerden helfen und vorbeugend wirken. Die Liste an gesundheitsfördernden Stoffen ist lang: So ist Kresse beispielsweise ein guter Lieferant von Folsäure, Spurenelementen wie Jod und Mineralstoffen wie Kalzium und Eisen. Schon 20 Gramm, also etwa die Menge für ein halbes Brot, haben mehr Vitamin C als ein durchschnittlich großer Apfel mit Schale. Die enthaltenen Senföle wirken zudem antibakteriell und antiviral. Regelmäßig gegessen kann Kresse unter anderem schleimlösend, blutzuckersenkend und entzündungshemmend wirken. Auch bei Kopfschmerzen, Nieren- und Verdauungsproblemen oder Erkältungen kann sie helfen.
Euch macht die Frühjahrsmüdigkeit zu schaffen? Greift doch mal statt zu Kaffee zu einer Handvoll Kresse als gesunden Muntermacher!

Ihr seht, es gibt mehr als genug Gründe, das Multitalent öfter in euren Speiseplan einzubauen. Vor dem „Einbauen“ steht allerdings noch das „Anbauen“ – wir zeigen euch, mit welchen Methoden ihr Kresse ganz einfach selbst ziehen könnt.

Kresse in Kisterl

Anbauspaß für Groß und Klein

Das klappt auch ohne grünen Daumen: Gartenkresse ist äußerst genügsam und pflegeleicht. Sie kann, anders als es ihr Name vermuten lässt, beinahe überall angebaut werden. Wenn ihr auf ausreichend Licht und Wasser achtet, könnt ihr in nur wenigen Tagen frische Kresse genießen. Und auch für Kinder ist es eine wunderbare Gelegenheit, etwas über das Anpflanzen und Ernten zu lernen.

Anbau im Garten

Der Anbau draußen (im Garten oder im Blumentopf) empfiehlt sich ab dem Frühling, an einem sonnigen Platz. Der Boden sollte feucht und locker sein und nicht weniger als 15 Grad haben. Die Kressesamen leicht in die Erde drücken und ein paar Mal pro Woche gießen.

Anbau auf Watte

Wattepad (oder alternativ z.B. ein Blatt Küchenrolle) anfeuchten und auf einer Unterlage platzieren. Dafür eignet sich so ziemlich alles – vom Teller bis zum Joghurtbecher. Am besten stellt ihr eure Kresse an einen hellen Ort, z.B. aufs Fensterbrett. Achtet darauf, dass ihr die Samen nicht zu dicht verteilt und das Wattepad nicht austrocknet. Nach 1 bis 2 Tagen dürft ihr euch bereits über die ersten Keimlinge freuen.

Süße Idee: Kresse ziehen funktioniert auch in leeren Eierschalen! Diese dafür einfach ausspülen und das feuchte Wattepad hineindrücken. Danach gleich verfahren wie bei der normalen Anbaumethode auf Watte. So schmeckt die Kresse nicht nur, sondern ist auch gleichzeitig eine herzige und nachhaltige Deko.

Damit alles reibungslos klappt, geben wir euch noch 3 Tipps mit auf den Weg:

  • Wenn ihr regelmäßig neue Kresse im Garten oder im Blumentopf ernten wollt, solltet ihr alle 1 bis 2 Wochen säen.
  • ​Ihr wart beim Bewässern der Samen etwas übermotiviert und fragt euch, ob sich nun Schimmel am Wattepad gebildet hat? Hier kann euch ein einfacher Trick weiterhelfen: Riecht es modrig, schimmelt es höchstwahrscheinlich. Entsorgt das Wattepad mit der Kresse sicherheitshalber und startet das Projekt von Neuem! Riecht es hingegen frisch oder eher scharf und würzig, haben sich nur „pelzige“ Faserwurzeln gebildet.
  • Kressesamen selbst gewinnen: Wenn ihr eure Kresse im Garten anbaut und die Keimlinge nicht esst, könnt ihr nach dem Ausblühen kleine, dunkle Schoten ernten, in denen sich die Kressesamen befinden. Einfach trocknen lassen und schon kann der Spaß von vorne losgehen!
Kresse in Eierkarton

Vielseitig einsetzbar: Speisen aufpeppen mit Kresse

Das Butterbrot mit Kresse begeistert seit jeher Jung und Alt – es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten, die kleinen Vitaminbündel zu genießen. So eignet sich Kresse für Dressings und Salate, Dips, Saucen, Suppen oder sogar Smoothies und verleiht ihnen das gewisse Etwas. Und wenn ihr mit euren Kindern fleißig angepflanzt und geerntet habt, ist das gemeinsame Kochen natürlich eine tolle Möglichkeit, um euren grünen Erfolg zu feiern.

Kresse verleiht auch Eiergerichten mehr Pepp. Streut das nächste Mal einfach Kresse über eure Eierspeise, zaubert aus übrig geblieben hartgekochten Eiern einen köstlichen Aufstrich mit gehackter Kresse oder macht gefüllte Kresse-Eier – eurer kulinarischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Kresse auf gekochten Eiern

Noch ein paar Tipps: Kresse sollte immer roh verwendet werden, erhitzt wird sie leicht bitter. Auch zum Trocknen ist das Kraut nicht geeignet, da es dann seinen Geschmack verliert. Die Stängel der jungen Pflanze schmecken übrigens nicht minder gut – schneidet sie am besten direkt am Ansatz mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab.

Wir wünschen euch viel Freude beim Ernten und Auf(kr)essen!

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