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Ein herbstlicher Spaziergang hält so manche Überraschung bereit. Besonders am Land, entlang von Streuobstwiesen. Dort werden nämlich alte Obstsorten gehegt und gepflegt. Wer die Augen offen hält, entdeckt alte Apfelsorten von früher, die fast schon in Vergessenheit geraten sind.
Malus Sieversii und seine Nachfahren
Es wird vermutet, dass alle Apfelsorten von einem Urapfel aus Zentralasien abstammen, Malus Sieversii genannt. Er ist sozusagen der Ursprungsapfel aller Äpfel, der süße, säuerliche, bittere, saftige und mehlige Sorten hervorgebracht hat. Mit rund 30.000 Apfelsorten, die es weltweit gibt, ist die Zahl der Nachfahren jedenfalls beachtlich!
Schauen wir uns doch ein paar Nachkommen des Malus Sieversii etwas genauer an:
Steirischer Maschanzker
Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass der Maschanzker schon vor 1841 in der Steiermark entstanden ist. Er ist eine heimische Rarität und gehört zu den Winterapfelsorten. Seine Frucht hat eine goldgelbe Schale, mit feinen orange-rosa Sprenkeln. Wer ihn probiert, kommt voll auf seine Kosten. Das feine, hellgelbe Fruchtfleisch ist besonders saftig und hat einen säuerlich-edlen Geschmack. Der Maschanzker schmeckt frisch, als Saft, als Dörrobst, zu Most vergoren oder auch als hochprozentiges Destillat.
Kronprinz Rudolf
Der Kronprinz Rudolf ist ebenfalls ein bekannter Winterapfel, der zu den zahlreichen Sorten des Kulturapfels zählt. Er ist sehr saftig, hat ein zart-weißes Fruchtfleisch und einen süß-säuerlichen Geschmack. Diese Apfelsorte findet man auch vermehrt im Supermarkt.
Alantapfel
Der Alantapfel wird auch als „großer edler Prinzessinapfel“ bezeichnet. Er war bereits Anfang des 16. Jahrhunderts bekannt. Sein Fruchtfleisch hat eine gelblich-weiße Farbe und sein Geschmack ist saftig, mit einer angenehmen zimtartigen Würze.
Steirische Schafnase
Sie ist als die Lieblingssorte von Erzherzog Johann bekannt geworden und damit ein echter „Ur-Steirer“. Die Steirische Schafnase zählt zu den Traditionssorten in der Steiermark. Als typischer Winterapfel ist er zwischen Dezember und März genussreif. Sein Geschmack hat eine süß-säuerliche und leicht nussige Note.
Roter Eiserapfel
Der Rote Eiserapfel wurde schon im 15. Jahrhundert beschrieben. Durch seine überaus lange Haltbarkeit ist er auch unter den Namen „Roter, drei Jahre dauernder Streifling“ oder „Paradiesapfel“ bekannt. Sein Fruchtfleisch ist grünlich- bis gelblichweiß. Er schmeckt saftig, süß und hat nur eine leicht würzige Note.
Bei all den Äpfel ist die Mehlspeisküche nicht weit: Ob Apfelstrudel, gebackene Apfelringe, Bratapfel oder ein schlichtes Apfelmus – schmeckt alles herrlich, findet ihr nicht auch?
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Quellen:
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