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Wurmkisten als Mini-Komposthaufen
In einer Wurmkiste können wir unsere Küchenabfälle zu wertvollem Dünger umwandeln. Na ja, um ehrlich zu sein, machen nicht wir das, sondern Würmer und andere Mikroorganismen. Die Wurmkiste ist also eine Minivariante eines Komposthaufens.
Mistwürmer gehören zur Familie der Regenwürmer. Sie sind aber etwas kleiner und bleiben eher im Oberflächenbereich, während andere Regenwurmarten in tiefere Bodenschichten vordringen. Kompostwürmer leben mit unzähligen anderen kleinen Lebewesen unter verrotteten Pflanzen oder in Komposthaufen. Sie verwandeln unsere pflanzlichen Küchenabfälle in wertvollen Humus.
Kaufen oder Selbermachen
Die im Handel erhältlichen Wurmkisten sind oftmals schön gestaltete Varianten für die Küche oder den Wohnbereich. Da sich beim Kompostieren etwas Flüssigkeit bildet, ist es wichtig, dass die Kisten für Innenräume ganz dicht sind. Mit ein bisschen Geschick können diese natürlich auch selbst geplant und gebaut werden. Für den Garten oder die Terrasse gibt es eine einfache Do-it-yourself Variante, die wir euch gerne vorstellen möchten. Draußen ist es natürlich auch kein Problem, wenn die Kiste ein bisschen undicht ist. Und Selberbauen macht richtig viel Spaß!
Material und Bauweise
Als sehr lang haltbare und umweltschonende Spar-Variante könnt ihr gebrauchte, standardisierte Kunststoff-Kisten verwenden. Man findet sie oft recht günstig auf diversen Online-Plattformen unter den Suchbegriffen „Stapel-, Euro- oder Bäckerkisten“. Ein gutes Mindestmaß je Kiste ist 60 x 40 x 15 cm (LxBxH). Höhere Kisten haben sich nicht bewährt.
Für die einfachste Selbstbau-Variante braucht ihr mindestens drei Kisten, zwei davon mit Löchern im Boden und eine Geschlossene. Wenn die oberen Kisten auf der Seite Löcher oder Griffe haben, deckt diese mit einem dicken Karton oder anderem Material ab, damit nichts hinausfallen kann, nur wenig Licht hineinkommt und sich nicht zu viele Mücken in eurem Wurmtempel ansiedeln. Die Grifflöcher kann man auch gut zusätzlich mit einem Gewebeband zukleben. Oben drauf unbedingt einen passenden Deckel geben, der gut schließt.
Die Kisten werden nun übereinandergestapelt. Ganz unten kommt die geschlossene Kiste. Hier wird der sogenannte Wurmtee hineingetröpfelt (mehr dazu ein Stück weiter unten). Dann stapelt ihr die zweite Kiste darauf und legt sie am Boden mit einem Netzstoff oder Insektengitter aus.
Das Insektengitter kann auch nachträglich ganz einfach zwischen die untersten beiden Kisten gespannt werden.
In die Gitterkiste kommt jetzt das Wurmsubstrat mit den Kompostwürmern, erstem Wurmfutter und der „Wurmwohnung“ hinein. Das Wurmsubstrat könnt ihr im Handel bestellen. Das ist auf jeden Fall empfehlenswert, da ihr hier auch die robustesten Kompostwürmer bekommt.
Mit dieser Kiste könnt ihr jetzt einmal starten und die Würmer mit pflanzlichen Küchenabfällen füttern. Mit der Zeit wird die Kiste immer voller und ihr könnt die nächste daraufsetzen. Wichtig ist dabei, immer wieder nachzusehen, ob die Würmer von der zweiten in die dritte Kiste kriechen können. Ist das nicht der Fall, müsst ihr den Kompost ein bisschen anhäufeln, um eine Verbindung zu schaffen.
Der Wurmtee als kleiner Goldschatz
Ganz unten habt ihr die Box ohne Löcher, darin sammelt sich der Wurmtee. Das ist kein Tee für uns Menschen, sondern wirklich nur für die Pflanzen. Er ist ein hervorragendes Düngemittel! Als Wurm- oder Komposttee wird die Flüssigkeit bezeichnet, die aus dem Bioabfall über das bereits zersetzte pflanzliche Material nach unten läuft. Auf diesem Weg lösen sich viele Nährstoffe, und auch Mikroorganismen werden mitgenommen. Der Wurmtee tropft durch das feinmaschige Netz hindurch in die Kiste ohne Löcher und wird dort aufgefangen. Am besten verwendet ihr ihn regelmäßig so frisch wie möglich in einer Verdünnung 1:10 zum Gießen. Achtung: Regelmäßig nachsehen, ob der Wurmteebehälter gefüllt ist.
Material und Bauweise
Als sehr lang haltbare und umweltschonende Spar-Variante könnt ihr gebrauchte, standardisierte Kunststoff-Kisten verwenden. Man findet sie oft recht günstig auf diversen Online-Plattformen unter den Suchbegriffen „Stapel-, Euro- oder Bäckerkisten“. Ein gutes Mindestmaß je Kiste ist 60 x 40 x 15 cm (LxBxH). Höhere Kisten
Die Würmer sind hungrig!
In die Wurmkiste dürfen fast alle organischen Abfälle, die auch auf einen Komposthaufen kommen. Das sind alle ungewürzten, pflanzlichen Reste. Es gibt aber ein paar Sachen, die mögen Kompostwürmer nicht: Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch und sehr harte Stängel. Die lasst ihr am besten einfach weg. Ihr helft den Würmern außerdem, wenn ihr die Küchenabfälle ein wenig klein schneidet. Dann können sie das Futter besser fressen und das Ganze funktioniert einfach schneller. Es dürfen auch nicht zu viele Küchenabfälle auf einmal sein. Ihr werdet die richtige Menge mit der Zeit sicher gut abschätzen können. Und zwischendurch solltet ihr etwas Zeitungspapier und Karton zerkleinern und daruntermischen, weil Würmer die darin enthaltenen Fasern brauchen.
Der richtige Ort
Temperaturen zwischen 15 und 25 °C und eine hohe Feuchtigkeit sind für die Würmer optimal. Wird es kälter, sind sie weniger aktiv. Aber auch, wenn es ihnen zu warm wird, wollen sie nicht so recht fressen und ziehen sich eher in die tieferen Schichten zurück, um auf bessere – also in diesem Fall kühlere – Zeiten zu warten. Der optimale Platz für eure Wurmbox liegt also im Schatten. Ihr solltet die Kiste feucht, aber nicht nass halten und im Winter frostfrei aufstellen.
Den Humus könnt ihr aus der untersten Gitterkiste entnehmen; die darin lebenden Kompostwürmer aussieben oder händisch herausholen und wieder in eure Wurmkiste setzen.
Das braucht ihr – Zusammenfassung
- 3 Kunststoff-Kisten: 1 geschlossene und 2 Gitterkisten
- 1 Deckel
- Material zum Abdunkeln
- Netzstoff (zum Beispiel Reste eines Insektennetzes)
- Würmer in Wurmsubstrat
Viel Freude mit eurer eigenen Wurmfarm!
Wurm und Wurmsubstrat sind unter anderem erhältlich unter: