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Kinder lieben es, Dinge selbst zu tun. Wer kleine – und auch größere – Kinder zuhause hat, kennt das bestimmt recht gut: Egal, ob es ums Marmeladebrot schmieren, Zähne putzen oder Schuhe anziehen geht – sobald die Kleinen die nötigen Fähigkeiten entwickelt haben, legen sie lieber selbst Hand an und lassen sich ungern helfen.
Genauso ist es auch beim Kochen und Essen. Kinder haben von Natur aus großes Interesse an Lebensmitteln, deren Geschmack, Geruch und Aussehen. Diese Neugierde kann von klein auf gefördert werden und damit ein Bewusstsein für gesunde Lebensmittel und die Freude am Kochen. Dass dabei ab und zu gute Nerven gefragt sind, wissen alle, die schon einmal mit Kindern gewerkt haben. Damit das Abenteuer Küche für alle zum Vergnügen wird, haben wir hier ein paar Tipps für euch:
- Neugierde wecken. Riechen, schmecken, anfassen – vielleicht sogar eine Blindverkostung – macht den Kindern Lust auf mehr. So können sie außerdem neue Lebensmittel spielerisch entdecken.
- Selbstgemacht schmeckt’s am besten. Das gilt sowohl für den Anbau von eigenen Lebensmitteln als auch für die Zubereitung. Einmal vorzeigen und dann am besten den Kindern alles weitere überlassen und nur assistieren.
- Achtung beim Hantieren mit Messern, heißen Herdplatten und spritzendem Öl oder etwa einem Pürierstab!
- Chaos zulassen. Wichtig ist, sich auf das gemeinsame Küchenabenteuer einzulassen und nicht zu schimpfen, wenn mal was schief geht.
- Der Kreativität freien Lauf lassen. Lustige Namen für das Menü und fantasievolle Zubereitungsarten können vorher oder auch gemeinsam mit den Kindern überlegt werden. Kreative Abwandlungen des Rezepts durch den Sprössling zulassen. So macht’s mehr Spaß und schmeckt besser.
Schürze umbinden, Kochlöffel in die Hand und los geht’s!
Für alle, die es ganz genau wissen wollen:
Wie schmeckt das eigentlich?
Kinder lieben Experimente, sind neugierig und wissbegierig. Das macht man sich auch beim gemeinsamen Kochen zunutze. Stellt euch vor Beginn des Kochabenteuers ein paar Kostproben der Zutaten bereit und lasst die Kinder riechen, probieren und benennen. So lernen sie auf spielerische Art auch neue Geschmacksrichtungen kennen und vielleicht sogar lieben. Besonders lustig wird die Verkostung, wenn ihr die Zutaten mit einem Geschirrtuch verdecken und die Kinder erraten lassen, was darunter steckt.
Der Fantasie freien Lauf lassen
Um die Aufmerksamkeit nicht schon beim Gurken schälen oder Tomaten schneiden zu verlieren, darf man ruhig auch selbst wieder ein bisschen das Kind in sich sprechen lassen. Überlegt euch gemeinsam lustige Namen für die Gerichte. Reimt, benennen nach einer Zutat, nach der Farbe oder spielt das ABC-Stopp-Spiel. Lacher sind hier garantiert! Seid auch ein wenig mutig und lasst es zu, wenn euer Kind das Rezept abwandelt und statt Erbsen doch lieber Karotten untermischt oder ganz selbstverständlich die Menge der Wurst im Wurstsalat erhöht.
Das hab ich ganz allein gemacht!
Besprecht mit eurem Kind, wie man die Zutaten wäscht, schält, schneidet und in welcher Reihenfolge sie in Pfanne oder Topf kommen. Danach ist das Kind gefragt und ihr dürft in die Assistenz-Rolle schlüpfen. Ist es unsicher, fragt es von ganz alleine nach. Bei gefährlicheren Aktionen – Hantieren mit heißem Öl, scharfen Messern etc. – weicht am besten nicht von der Seite des Kindes bzw. übernehmt diesen Teil als seine „Küchenhilfe“.
Tipp: Wenn ihr die Möglichkeit habt, selbst Gemüse, Obst oder Kräuter anzubauen, bezieht auch hier schon euer Kind mit ein. So lernt es, dass die Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen und bekommt von klein auf einen natürlichen Bezug zu Lebensmitteln.
Was ihr auch entdecken werdet: So manches gesunde Lebensmittel, das sonst nur schief angesehen wird, wandert eher in den Mund des Kindes, wenn es vorher selbst verarbeitet wurde. Vollkornbrot, das zu einem großen Stern wird, Haferflocken und Gemüse, die zu einem Laibchen geformt werden oder vielleicht sogar die Kürbissuppe, die selbst püriert werden durfte.
Es darf ruhig mal ein bisschen Chaos herrschen
Wichtig ist, dass wir Erwachsenen uns auch wirklich auf das gemeinsame Kochabenteuer einlassen. Denn eines ist klar: Die Küche wird nicht so sauber und ordentlich zurückbleiben wie Mama und Papa das gewohnt sind. Kinder sind sehr geschickt und experimentierfreudig, haben aber auch meist noch wenig Erfahrung in der Küche. Da kann die Spaghettisauce schon mal am Boden, das Mehl auf der Nase oder eine Zwiebelschale in der Suppe landen. Alles halb so schlimm. Die kurze Aufräum-Phase planen „schlaue Füchse“ am besten zwischen Hauptgang und Dessert ein, denn so stürzt sich der Nachwuchs nicht sofort in andere, viel spannendere Abenteuer.