Kraft- oder Ausdauertraining? – Sport, der euch ideal beim Abnehmen unterstützt


Ernährung & Bewegung – Sportliche Tipps von Ernährungscoach Christina Lachkovics-Budschedl

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In den letzten Jahren haben sowohl Kraft- wie auch Ausdauersport an Beliebtheit gewonnen. Immer mehr Menschen gehen bei Marathonläufen, Radrennen und Triathlons an den Start. Aber auch die Kraftfkammern diverser Fitnesscenter sind häufig überlaufen. Die Frage ist: Welche Form des Trainings ist effizienter, gesünder und sinnvoll, um das Gewicht zu regulieren? Das ist nicht in einem Satz zu beantworten. In erster Linie solltet ihr eine Bewegungsform auswählen, die für euer Ziel geeignet ist und euch persönlich guttut. Worauf ihr dabei achten solltet, verrate ich hier.

Warum überhaupt Bewegung?

Grundsätzlich ist sowohl Kraft- als auch Ausdauersport sehr effizient. Wenn ihr die Wahl für sich selbst trefft, solltet ihr euch Fragen zu euren Zielen stellen:

  1. Bestehen Haltungsschäden oder Rückenbeschwerden oder eine schlechte Durchblutung der Venen (z.B. aufgrund einer sitzenden Tätigkeit)?
  2. Wollt ihr das Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen?
  3. Ist der Blutzuckerhaushalt zu regulieren?
  4. Möchtet ihr Muskeln aufbauen?
  5. Ist euch die Verbesserung Ihrer Fitness und Ihres Wohlbefindens wichtig?
  6. Möchtet Ihr Gewicht reduzieren?

Sport wird beim Abnehmen überschätzt

Die meisten Männer und Frauen werden die letzte Frage positiv beantworten. Allerdings wird die Bedeutung von Bewegung beim Ziel abzunehmen, oft falsch eingeschätzt oder sogar überschätzt. Warum?

  • Wer sich noch nie sportlich betätigt hat und plötzlich mit einem regelmäßigen Training beginnt, setzt zu Beginn einen besonders effizienten Reiz. Deshalb kommt es bei eher unsportlichen Menschen anfänglich zu einem tatsächlichen Gewichtsverlust. Der neue Bewegungsreiz kurbelt den Energiehaushalt an, der Energieverbrauch steigt. Meist spielt das Essverhalten aber die größere Rolle: Beginnet ihr plötzlich Sport zu treiben, wird meist auch das Ernährungsbewusstsein (vorübergehend) gestärkt. Ihr verzichtet dann eher auf geliebte Leckereien. Der Effekt ist positiv – hält aber oft nicht an.
  • Sind wir bereits seit Jahren sportlich aktiv, müssen wir nicht nur regelmäßig neue Trainingsanreize setzen, sondern auch achtsamer beim Thema Ernährung sein.

Grundsätzlich gilt:

  • Isst man bei hohem Trainingsaufwand zu viel, gleicht sich der Energiehaushalt rasch wieder aus.
  • Isst man viel zu wenig, gerät der Körper in Stress und wir kommen in den Speichermodus.
  • So oder so wird es schwierig, die Fettreserven richtig zu mobilisieren.

Mit Sport zum Idealgewicht?

Begeisterte Sportler treiben Sport aus Leidenschaft – nicht aus Gewichtsgründen. Aber immer mehr Menschen hoffen, durch Sport ihr Idealgewicht zu erreichen. Ist das überhaupt möglich? Ja! Aber nur, wenn auch die Ernährung stimmt. Ihr könnt noch so viel trainieren, wenn ihr euch dabei nicht richtig versorgt, werdet ihr keinen Gewichtsverlust erzielen. Wichtig ist deshalb eine gute Mischung aus Ernährung und Bewegung. Das gilt nicht nur für Abnehmwillige, sondern auch für Profisportler.

Wenn man mit Training etwas verändern möchte, muss man Anreize setzen und sie regelmäßig variieren: Dreht hingegen drei Mal pro Woche die gleiche Laufrunde bei gleicher Geschwindigkeit, wird sich Ihr Körper bald anpassen. Und vorbei ist es mit der Veränderung.

Beim Essen ist es ähnlich: Reduziert ihr die Energiezufuhr radikal, erreichet ihr rasch eine Gewichtsreduktion. Sobald sich der Körper an die geringe Energiezufuhr angepasst hat, tritt an die Stelle der Gewichtsreduktion aber Frust.

Eine ausgewogene Kombination aus Sport und Ernährung ist für die Gewichtsreduktion ideal. Wird beides übertrieben, bleibt der gewünschte Erfolg aus und wir verlieren die Motivation.

Ernährung sticht Bewegung

Wenn ihr Bewegung machen möchtet, starten Sie ruhig durch, aber beginnt sanft. Wenn es für euch zeitlich schwierig ist, Sport zu treiben, konzentriert euch auf eure Ernährung. Denn richtige Ernährung ist um ein Vielfaches wichtiger. Jemand, der sich unglaublich viel bewegt, aber ausschließlich Junk Food isst, lebt auf jeden Fall ungesünder als jemand, der überhaupt keinen Sport treibt.

Wie euch Sport beim Abnehmen unterstützen kann

Wenn ihr euer Gewicht reduzieren möchtet, solltet ihr Folgendes im Hinterkopf behalten:

  • Jeder neue Bewegungsreiz ist sinnvoll. Übertreibt es aber nicht: Ein sanfter, regelmäßiger Reiz bringt nachhaltigere Erfolge.
  • Einmal ist Keinmal: Mit Training einmal pro Woche fangt ihr immer wieder von vorne an. Möchten ihr Bewegung zum Abnehmen nutzen, solltet ihr jeden zweiten oder zumindest jeden dritten Tag trainieren.
  • Für Sporteinsteiger reicht ein anfänglicher Zeitaufwand von 15 bis 20 Minuten. Erfahrene Sportler müssen einen höheren Zeitaufwand einplanen, um ihrem Körper einen neuen Reiz zu vermitteln.
  • Beim Training geht es nicht nur darum, während einer Einheit möglichst viel Körperfett zu verbrennen. Achtet darauf, das körperliche System so zu trainieren, dass die Verbrennung auch zwischendurch möglichst effizient läuft.
  • Es ist nicht entscheidend, wann man trainiert. Wichtig ist, dass man es regelmäßig tut, und vor allem so, dass es keinen Stress verursacht. Dann ist die Wirkung beim Abnehmen am Größten.
  • Regelmäßiger Sport verbessert neben dem Blutzucker- und Hormonhaushalt auch die Einstellung zur Ernährung. Achtet aber darauf, nicht zu wenig zu essen. Der größte Fehler Abnehmwilliger besteht darin, viel zu trainieren und viel zu wenig zu essen.

Um zur anfänglichen Frage zurückzukommen: Kombiniert Kraft- und Ausdauersport! Beides unterstützt definitiv beim Abnehmen und sorgt für Abwechslung.

Ich wünsche allen Sportbegeisterten, Sporteinsteigern, aber auch Sportmuffeln einen bewegungsfreudigen Frühling mit ganz viel gesunder Ernährung.

Liebe Grüße

Eure Christina Lachkovics-Budschedl

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie „Bewegung & Ernährung“.

 

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