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Brot steht in vielen Kulturen symbolisch für den hohen Wert von Lebensmitteln. Trotzdem landet Brot immer wieder im Müll. Passiert das auch in eurem Haushalt?
Damit seid ihr nicht allein, denn Brot und Gebäck gehört neben Obst und Gemüse zu den am häufigsten entsorgten Lebensmitteln. In Summe werfen die österreichischen Haushalte jährlich etwa 100.000 Tonnen Brot und Gebäck weg – das entspricht etwa einer Scheibe Brot pro Person und Tag.
Am 26. Mai, dem Tag der Lebensmittelrettung, möchten wir aufzeigen, wie wir die Verschwendung von Brot stoppen können. Denn hinter jeder weggeworfenen Scheibe Brot stehen verschwendete Ressourcen und ein unnötiger Beitrag zur Klimakrise. Ganze 10 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen sind auf die Verschwendung von Lebensmitteln zurückzuführen.
Brot retten heißt Geld sparen
In Zeiten hoher Lebensmittelpreise spart ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln jedoch nicht nur Ressourcen, sondern auch bares Geld. Allein durch die Verschwendung von Brot entstehen in einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt vermeidbare Kosten von etwa 100 Euro pro Jahr. Was würdet ihr mit 100 Euro machen?
7 Tipps , wie wir Brot retten können!
In den meisten Haushalten landet zumindest einmal pro Tag Brot oder Gebäck am Tisch – und leider auch viel zu oft in der Mülltonne. Wie viel wissen wir eigentlich über den richtigen Umgang mit diesem Grundnahrungsmittel, von dem wir pro Jahr über 50 kg essen? diesen Tipps könnt ihr Brot retten und damit auch das Klima schützen:
- Brotkauf planen. Kauft wirklich nur so viel Brot, wie ihr tatsächlich in den nächsten Tagen benötigt. Wer selten zuhause isst, sollte lieber auf kleinere Brotlaibe oder Gebäck zurückgreifen.
- Brot richtig lagern. Ein Brotkasten oder Brotbeutel aus Leinen hält die Backwaren länger frisch, sorgt für ausreichende Luftzirkulation und verhindert so Schimmelbildung.
- Brot einfrieren. Gebt überschüssiges Brot in das Tiefkühlfach, bevor es hart wird. Wer nur kleine Mengen benötigt, sollte es bereits vor dem Einfrieren portionieren. So habt ihr bei Bedarf immer frisches Brot zur Hand.
- Brot „auffrischen”. Im Toaster wird altbackenes Brot kurzfristig wieder knusprig und gut genießbar. Ist das Brot schon sehr hart – einfach vor dem Aufbacken mit etwas Wasser befeuchten.
- Hartes Brot verwerten. Aus trockenem Brot lassen sich köstliche Gerichte wie Semmelknödel, Arme Ritter oder Panzanella zaubern. Brotcroutons sind eine Bereicherung für jede Suppe.
- Auf Qualität setzen. Bio-Sauerteigbrot ist zwar etwas teurer als Industrie-Backwaren, dafür bleibt es aber auch länger frisch und hilft so, unnötigen Lebensmittelabfall zu vermeiden.
- Brot wertschätzen. Lasst eure Bäcker:innen wissen, dass ihr Wert auf Qualität, als auf eine riesige Auswahl legt. Denn ein knappes Sortiment, insbesondere vor Ladenschluss, ist ein Zeichen für verantwortungsvolles Wirtschaften ohne viel Überschuss.
Was können Unternehmen beitragen?
Nicht nur in den Haushalten, sondern entlang der gesamten Lebensmittelkette kommt es zu Lebensmittelverschwendung. Dies führt dazu, dass jedes Jahr über 160.000 Tonnen Brot & Gebäck kompostiert werden, im Tierfutter landen oder in Biogas- und Müllverbrennungsanlagen energetisch verwertet werden. Die Ursachen für diese Verschwendung sind divers – angefangen von Fehlern in der Produktion, über Reste bei Buffets bis zu Überschüssen im Supermarkt. Genauso vielfältig sind auch die Lösungsansätze. Von der Erhebung der Lebensmittelabfälle, über die Optimierung der Bedarfsplanung, bis zur Weitergabe von unvermeidbaren Überschüssen an soziale Organisationen – Unternehmen können zahlreiche Maßnahmen setzen.
Was kann die Politik tun?
Damit nicht nur einzelne Vorreiter, sondern alle Unternehmen der Lebensmittelkette konsequent gegen Lebensmittelabfälle vorgehen, braucht es klare Vorgaben von der Politik. Sie muss verbindliche Ziele zur Reduktion von Lebensmittelabfällen für alle Sektoren vorlegen, eine Verbesserung der Datenlage über Lebensmittelverschwendung vom Feld bis zum Teller sicherstellen und rechtliche Hürden für Lebensmittelspenden beseitigen.
Der WWF Österreich und Gourmet setzen sich für eine klimafreundliche Ernährung ein.