In Hülle und Fülle: 6 Mythen über Hülsenfrüchte


• Lesezeit: 5 Minuten

Beitrag von


Hülsenfrüchte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Sie sind wahre Kraftpakete der Natur: nahrhaft, vielseitig einsetzbar und perfekt für eine klimafreundliche Ernährung. In unserer Blogreihe „In Hülle und Fülle“ nehmen wir sie genauer unter die Lupe und zeigen euch praktische Tipps, interessante Infos und köstliche Rezepte zum Nachkochen.

Diesmal widmen wir uns den hartnäckigen Mythen rund um Linsen, Erbsen, Sojabohnen und Co. und zeigen auf, warum Hülsenfrüchte oft zu Unrecht unterschätzt werden.

Hände und Hülsenfrüchte

Mythos 1: Hülsenfrüchte verursachen immer Blähungen

Viele Menschen zögern, Hülsenfrüchte regelmäßig zu essen, weil sie mit unangenehmen Verdauungsproblemen rechnen. Doch Blähungen entstehen oft nur, wenn der Körper nicht an die in Hülsenfrüchten enthaltenen Ballaststoffe gewöhnt ist. Eine langsame Steigerung des Verzehrs kann helfen, die Verdauung daran anzupassen.

Tipp: Hülsenfrüchte vor dem Kochen einweichen und das Einweichwasser abgießen. Dies reduziert schwer verdauliche Stoffe und macht sie bekömmlicher. Auch die Zugabe von verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel, Fenchel, Cumin oder Anis kann helfen, Blähungen zu vermeiden.

Blähungen

Mythos 2: Hülsenfrüchte schmecken Kindern nicht

Kinder lieben Gerichte, die bunt und abwechslungsreich sind – und Hülsenfrüchte können hier eine wichtige Rolle spielen. Mit einer ansprechenden Präsentation und feinen, kindgerechten Speisen wie Linsenlasagne oder Wraps werden Hülsenfrüchte ruckzuck zum Kinderliebling.

Tipp: Pürierte Linsensuppe oder Hummus sind ebenfalls gut geeignete Einsteigergerichte für Kinder.

Linsenlasagne

Mythos 3: Hülsenfrüchte sind unpraktisch und aufwändig in der Zubereitung

Es stimmt, dass getrocknete Hülsenfrüchte eine längere Kochzeit benötigen. Wenn ihr lieber spontaner kocht, bieten sich aber Konserven oder tiefgekühlte Varianten hervorragend als Alternative an. Sie sind bereits vorgekocht, auch in BIO-Qualität erhältlich und genauso nährstoffreich wie getrocknete Produkte. Praktische Tipps zur Zubereitung haben wir hier für euch zusammengefasst.

Tipp: Aus dem Einweich- oder Dosenwasser von Kichererbsen oder weißen Bohnen könnt ihr Aquafaba herstellen und damit beispielsweise Eischnee ersetzen.

 

Mythos 4: Hülsenfrüchte haben keine Proteine

Im Gegenteil: Hülsenfrüchte sind besonders eiweißreich und damit eine exzellente Proteinquelle – eine perfekte Alternative zu Fleisch. Dank ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten halten euch Hülsenfrüchte auch lange satt, sorgen für eine langanhaltende Energiezufuhr und verhindern schnelle Blutzuckerspitzen – super für einen gesunden Lifestyle! Nicht umsonst ernähren sich viele Spitzensportler:innen fleischlos.

Läufer

Mythos 5: Hülsenfrüchte sind nicht klimafreundlich

Hülsenfrüchte sind nicht nur gesund, sondern liefern auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Sie benötigen im Vergleich zu tierischen Lebensmitteln deutlich weniger Ressourcen in der Produktion und bringen außerdem Stickstoff in den Boden, was die Bodenqualität verbessert. Auch das reduziert Treibhausgase, da der Bedarf an künstlichem Dünger sinkt.

Hartnäckig hält sich auch der Mythos, dass für Tofu und Co. – also Lebensmittel aus Soja – die für unser Klima so wichtigen Regenwälder gerodet werden. Dabei werden die dort anbauten Sojabohnen zu rund 80 Prozent zu Futtermittel verarbeitet und somit für unsere Nutztiere verwendet.

Nicht der Konsum von Hülsenfrüchten, sondern unser Hunger nach Fleisch füttert somit die Klimakrise. Viel effizienter ist es deshalb generell, wenn wir Pflanzen und daraus produzierte Produkte direkt (ohne dem „Umweg“ über Tiere) essen.

 

Mythos 6: Hülsenfrüchte schmecken langweilig

Wer Hülsenfrüchte nur in allbekannten Speisen oder als langweilige Beilage kennt, hat ihre kulinarische Vielfalt noch nicht entdeckt. Von indischen Dals über mexikanische Burritos bis hin zu köstlichen Kichererbsengerichten – sie lassen sich in unzählige Geschmackswelten integrieren und werden mit den richtigen Gewürzen zum Highlight am Esstisch.

Hier findet ihr ein paar köstliche Rezepte zum Nachkochen!

Pasta mit Linsensugo

Wie ihr seht, sind Hülsenfrüchte richtige Alleskönner. Lasst euch nicht von diesen oder ähnlichen Mythen abhalten, sie in euren Speiseplan zu integrieren. Baut Hülsenfrüchte in euren Speiseplan ein und lasst euch die vielen Vorteile nicht entgehen! Guten Appetit!

 

Dieser Beitrag gehört zu unserer Serie „In Hülle und Fülle“, bei der wir uns der köstlichen Welt der Hülsenfrüchte widmen.

Wertvolle und interessante Klimatipps zum Thema bekommt ihr von unserem langjährigen Kooperationspartner WWF Österreich.

 

Weitere interessante Beiträge zu Hülsenfrüchten:

Das könnte euch auch interessieren:

×