Gewürze mit Geschichte: Kümmel, Majoran, Maggi-Kraut & Co


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Majoran im Erdäpfelgulasch, Kümmel im Paradeiskraut und Maggi-Kraut in der Suppe – manche Kräuter und Gewürze wecken Erinnerungen an Früher. Heute sind die Retro-Gewürze wieder ganz vorne mit dabei, nachdem längere Zeit Koriander, Curcuma& Co die Spitzenreiter waren. Die typischen Gewürze von früher passen gut zum aktuellen Trend, sich bewusst gesund zu ernähren. Immer öfter wird Salz durch wohlriechende und schmackhafte Kräuter ersetzt und damit der Salzkonsum verringert.

Das alte Wissen um die Kraft von Kräutern und Gewürzen kann auch genutzt werden, um älteren Menschen Gusto zu machen. Mit steigendem Alter lässt ja der Appetit oft nach. Auch der Geschmack des Essens wird weniger intensiv wahrgenommen. Daher kann es helfen, Speisen stärker mit Kräutern zu würzen. Das Essen schmeckt dadurch intensiver und erinnert an Speisen, die ältere Menschen noch aus ihrer Jugend kennen. Weil Kräuter neben viel Geschmack auch noch Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien liefern, schmecken sie auch der Gesundheit.

Grund genug, einige der beliebtesten Retro-Gewürze vor den Vorhang zu holen:

Die Beliebteste: Petersilie
Petersilie zählt in Österreich zu den beliebtesten Küchenkräutern und wird häufig auch zum Dekorieren von Speisen verwendet. Petersilie kann einfach im Topf oder im Garten selbst angepflanzt werden, oft gibt es sie aber auch schon vorgezogen im Topf im Supermarkt zu kaufen. Frische Petersilie schmeckt am intensivsten. Man kann sie aber auch mitgaren, dabei verliert sie allerdings etwas an Aroma. Petersilie wirkt beruhigend auf Magen und Darm und stärkt mit ihrem Vitamin-C-Gehalt das Immunsystem. Auch in unserer Küche findet die Petersilie immer wieder Verwendung, ganz besonders gern mögen wir sie als Petersilkartoffeln und in gebundenen Suppen.

Macht Appetit auf mehr: Schnittlauch
Schnittlauch regt den Appetit an und wirkt gegen hohen Blutdruck. Außerdem kann er bei Husten schleimlösend wirken. Schnittlauch entfaltet seinen Geschmack (so wie die meisten Kräuter) am besten, wenn er frisch ist. Alternativ kann man ihn aber auch einfrieren. Mitgekocht sollte Schnittlauch nicht werden, da er empfindlich auf hohe Temperaturen reagiert. Auch zum Trocknen ist er weniger geeignet, da der Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe dabei fast vollständig verlorengehen. Also am besten den frischen Schnittlauch einfach aufs Butterbrot oder die Eierspeise streuen oder in einen Kräuterdip verwandeln.

Der Alleskönner: Rosmarin
Die aromatischen Rosmarin-Blätter wirken verdauungsfördernd und krampflösend. Außerdem kann Rosmarin die Durchblutung anregen. Rosmarin ist ein echter Alleskönner in der Küche und passt zu Fleisch- und Fischgerichten genauso gut wie zu Suppen und Salaten. Auch Gemüsegerichten verleiht er einen einzigartigen Geschmack. Bei Fleischgerichten sollte Rosmarin eher sparsam verwendet werdet, da er sehr intensiv schmeckt. In Suppengerichten darfs gerne ein bisschen mehr sein. Frische Zweige können zu einem Kräuteröl verarbeitet werden, das perfekt mit Salaten harmoniert.

Der Kraftvolle: Kümmel
Die einen lieben ihn, die anderen gehen ihm aus dem Weg. Kümmel mag nicht jeder. Doch über eines lässt sich nicht streiten: Er wirkt. Die kleinen Körner helfen durch ihre entspannende, entkrampfende Wirkung bei Verdauungsproblemen und Spannungskopfschmerzen. Im Alter wird der Magen-Darm-Trakt oft empfindlich, manche Speisen werden nicht mehr so gut vertragen. Hier empfiehlt es sich, beim Kochen Kümmel zu verwenden, da dieser Blähungen vorbeugen kann. Am besten passt Kümmel zu Kartoffelgerichten, zu Kraut und zu deftigen Fleischgerichten.

Der Aromatische: Majoran
Der Majoran liebt sonnige, warme Standorte und leichte, nährstoffreiche Böden. Majoran hat zwar keinen übermäßigen Wasserbedarf, der Boden sollte jedoch nie vollständig austrocknen. Weil das Kraut recht intensiv schmeckt, sollte es eher sparsam eingesetzt werden. Beim Trocknen behält er ganz viel von seinem Aroma, auch das Einfrieren hält er problemlos aus. Majoran wird gerne bei Magen- und Darmbeschwerden verwendet. In Kartoffelgerichten und deftigen Eintöpfen macht er sich besonders gut.

Maggikraut
Maggikraut, auch Liebstöckel genannt, wirkt entzündungshemmend und harntreibend und bewährt sich daher bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit ist das wieder ein Thema. Wegen seines deftigen Aromas eignet sich Maggikraut hervorragend zum Würzen von Suppen und Eintöpfen. Mit Knoblauch harmoniert es besonders gut. Maggikraut sollte immer erst gegen Ende des Kochvorgangs hinzugefügt werden, da es ansonsten viel von seinem Aroma verliert.

Unsere Empfehlung: Ran an die neuen „alten“ Gewürze! Denn Retro ist nicht nur schön anzuschauen, es schmeckt auch gut.

 

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Quellen:

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