Verdauung: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!


Tipp von Ernährungscoach Christina Lachkovics-Budschedl

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Zuviel Stress, unregelmäßiges, unausgewogenes Essen oder doch eine Lebensmittelunverträglichkeit? Wenn das Darmgleichgewicht gestört ist, wird der Leidensdruck oft groß. Sodbrennen (Reflux), Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut), Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall oder Blähungen sind übliche Beschwerden. Und obwohl sie im Alltag stark belasten, spricht man nicht gerne darüber.

Mit ein paar einfachen Ernährungstipps kann man aber in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Bei andauernden Beschwerden muss jedoch ein Arzt konsultiert werden!

Die richtige Ernährung bei Gastritis

Wenn Sie von Gastritis betroffen sind, sollten Sie beim Essen diese Tipps beachten:

  • Essen Sie keine Vollkornprodukte (bzw. nur besonders fein vermahlen)
  • Kauen Sie beim Essen sorgfältig
  • Vermeiden Sie Rohkost und Hülsenfrüchte (wie Linsen und Bohnen)
  • Schälen Sie Obst und verzichten Sie am Abend darauf
  • Essen Sie weniger Fleisch
  • Greifen Sie zu normal fetten Milchprodukten
  • Trinken Sie zu jedem Essen Wasser, um den Verdauungssaft zu verdünnen und meiden Sie Alkohol
  • Bauen Sie Erdäpfel in Ihren Speiseplan ein, denn sie wirken neutralisierend
  • Schlafen Sie aufrecht, wenn Sie unter Sodbrennen leiden

Gründe für Obstipation und Flatulenz

Wir kennen diese häufigen Beschwerden unter den umgangssprachlichen Begriffen Verstopfung und Blähungen. Es gibt viele unterschiedliche Gründe dafür: Beispielsweise zu wenig Trinken, unregelmäßige oder unausgewogene oder einseitige Ernährung, zu große Abstände zwischen den Mahlzeiten, eine ballaststoffarme Ernährung, aber auch eine zu ballaststoffreiche Ernährung bei zeitgleich zu wenig Flüssigkeit, Unverträglichkeiten, zu viel Zucker sowie hormonelle Gründe.

Wenn man die Ursachen kennt und die Ernährung entsprechend ändert, können die Beschwerden schnell wieder abklingen.

Natürliche Alternativen zu Laxantien (Abführmittel)

Trinken Sie 1 Glas lauwarmes Wasser mit 1 TL Leinsamen oder Flohsamen – probieren Sie das schon in der Früh. Auch Trockenfrüchte oder Topinambur in Pulverform (1/2 Teelöffel) in Joghurt oder Wasser eingerührt, können das Darmgleichgewicht unterstützen.

Tompinambur

Wenn es an Unverträglichkeiten liegt

Laktose- und Fruktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeiten oder andere Reaktionen des Körpers auf Lebensmittel betreffen heute bereits viele Menschen. Bereits über 70 % der Weltbevölkerung vertragen beispielsweise Milchzucker (Laktose) nicht. Sie kann jederzeit auftreten, aber auch wieder verschwinden. Bei Beschwerden helfen laktosefreie Milchprodukte. Bei Gluten-Unverträglichkeit verursacht das sogenannte Klebeeiweiß in Getreide die Beschwerden. Der Glutenanteil im Weizen ist besonders hoch. Viele andere Getreidesorten wie Dinkel, Gerste, Roggen und Einkorn sind oft deutlich besser verträglich.

Tipps bei Fruktoseunverträglichkeit

Hier unterscheidet man zwei Formen: Die Fruktoseintoleranz ist eine seltene Erbkrankheit, die meist schon im Säuglingsalter auftritt und unbehandelt zu Leber- und Nierenschäden sowie Wachstumsstörungen führen kann.

Die Fruktosemalabsoprtion kommt hingegen häufiger vor. Dabei wird Fruchtzucker schlecht im Blut aufgenommen, wodurch es zu Durchfall und Blähungen kommen kann. In diesem Fall sollte man wenig Obst essen oder ganz darauf verzichten.

Wenn Sie Gemüse essen, sollten Sie zu Pilzen, Avocados, Schwarzwurzeln und Topinambur greifen – diese Sorten sind am besten geeignet. Bevor Sie zu Gemüse greifen, sollten Sie außerdem Folgendes beachten:

  • Gemüse nur in kleineren Mengen essen
  • Zwiebeln durch Schalotten ersetzen
  • Mit frischen Kräutern und Gewürzen kochen, anstatt Gewürzmischungen zu verwenden
  • Schonendes Kochen und Dünsten sind besser als Backen, Braten und Frittieren
  • Kartoffeln am Vortrag schälen, über Nacht in Wasser einlegen und am nächsten Tag mit frischem Wasser abspülen und kochen. So wird viel Fruktose ausgewaschen.

Abschließend noch der Tipp: Hören Sie bei Ernährung immer auf Ihr Bauchgefühl! Außerdem sollten Sie sich bewusst Zeit fürs Essen nehmen – das unterstützt Ihr Darmgleichgewicht.

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Tags: #Gesundheit

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