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Regionalität vom Feinsten vom Biohof Taschner-Kolmar
Eigentlich könnten die Bio-Linsen und der Bio-Buchweizen gleicht direkt vom Feld in unseren Kochtopf hüpfen, so nah bei unserer Küche wachsen und gedeihen sie. In Fahrrad-Nähe in Wien Unterlaa, also nur einen „Katzensprung entfernt“ von unserer Frischküche. Das ist Regionalität vom Feinsten. Auf unserem kurzen Weg zum Biohof Taschner-Kolmar bleibt daher wenig Zeit, über die Entstehung dieser Wortwendung zu philosophieren, so blitzschnell (wie eine Katze beim Sprung) sind wir schon bei Christine und Georg. Die beiden engagierten, sympathischen Stadt-Bio-Bauern nehmen sich Zeit, um mit uns eine Ackerrunde zu drehen. Und das ist wirklich spannend.
Bio in der Stadt
„šreg & šrulig“ steht heute bei unserem Besuch am T-Shirt von Christine Taschner. Sie lacht gerne, auch über sich selbst. Und ist dabei trotz ihrer Jugend schon eine erfahrene Bio-Bäuerin. Bereits vor 13 Jahren hat sie den Familienbetrieb übernommen und ist schon lange davor „langsam in die Landwirtschaft hineingewachsen“, wie sie sagt. Georg Kolmar hat beruflich in der IT-Branche gestartet und erst später seine Berufung gefunden. Jetzt bewirtschaften sie gemeinsam höchst professionell und voll Bio 85 Hektar Land, vorwiegend auf Wiener Gemeindegebiet und im benachbarten Lanzendorf.
„Wenn wir in Wien unterwegs sind und uns als Wiener Bio-Bauern vorstellen, gibt es aber meist großes Erstaunen“, erzählen die beiden lachend, während wir den Platz beim Stadl verlassen und über ein Feld spazieren, das zwei Straßen hinter dem Biohof liegt und wo heuer Bio-Buchweizen angebaut worden ist. Die wenigsten wissen, dass es in der Bundeshauptstadt mehr als 600 landwirtschaftliche Betriebe und tausende Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche gibt.
Nochmal zurück zum Bio-Buchweizen. Christine Taschner hat uns einen Sack voll von der Ernte des Vorjahres mitgebracht. Wir können ihn angreifen und auch kosten. Seine Prismaform und der tolle nussige Geschmack faszinieren uns, aber auch die Tatsache, dass der Bio-Buchweizen ein Knöterichgewächs ist und kein Getreide. Unser Experte vom Gourmet Einkaufsteam ist gleich vertieft in ein intensives Gespräch über Qualität, Anbau und die Faszination von guten Bio-Lebensmitteln.
Striegeln, striegeln und nochmals striegeln
„Beim Bio-Anbau dreht sich fast alles um den Boden, wie fruchtbar er ist, wie er seine natürlichen Nährstoffe behält und wie er bearbeitet wird“, erzählt Georg Kolmar. Deshalb gehört das Striegeln untrennbar zu seinem Alltag als Bio-Bauer. Was damit gemeint ist? Unkraut wird am Feld mehrmals im Jahr mechanisch mit den Wurzeln entfernt oder zugeschüttet. „Das ist ein natürlicher Vorgang, ganz ohne Pestizide“, das ist Georg besonders wichtig und auch eines der wichtigsten Prinzipien der biologischen Landwirtschaft.
Leben im Rhythmus der Natur
Wir sind bei unserer Ackerrunde mittlerweile auf einem Bio-Linsen-Feld angekommen. Das Leben im Rhythmus der Natur und eine abwechslungsreiche Fruchtfolge machen es möglich, dass Bio-Anbau auch ganz ohne Kunstdünger auskommt. „Nächstes Jahr wird auf diesem Linsen-Feld Weizen angebaut, danach Durum (Hartweizen) oder Dinkel und dann Buchweizen, Hirse oder Gewürze – frühestens in 4 Jahren kommen hier wieder Linsen oder Kirchererbsen in die Erde“, erklärt uns Christine Taschner. So gibt man dem Boden zurück, was ihm an Nährstoffen entzogen wird. Er bleibt natürlich, gesund und fruchtbar.
Gesund und klimafreundlich: Bio-Linsen und Bio-Buchweizen
Am Bio-Hof Taschner-Kolmar in Wien Unterlaa wird laufend Neues ausprobiert und vorwiegend angebaut, was noch nicht Mainstream auf den Feldern und Tellern ist. Verschiedenste Linsensorten, Leindotter, Kichererbsen, Buchweizen und mehrere Gewürze wie Schwarzkümmel, Fenchel, Koriander oder Anis – natürlich alles in Bio. Und begeistert damit auch das Team von Gourmet. Die Bio-Linsen und der Bio-Buchweizen aus Wien passen perfekt zu unserem Anliegen, gesund und klimafreundlich zu kochen. Zum Beispiel zu unserem kreativen Rezept für einen Bio-Buchweizenauflauf, den man pikant mit Gemüse oder süß mit Fruchtmus genießen kann.
Weitere Ideen für neue Rezepturen aus diesen tollen Bio-Lebensmitteln sind bereits im Entstehen. Denn die Ackerrunde mit Christine und Georg vom Bio-Hof Taschner-Kolmar, nur einen „Katzensprung“ von unserer Küche entfernt, hat uns inspiriert. Vielen Dank!