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Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude – das gilt besonders für den Advent. Und so gibt es natürlich auch zahlreiche Traditionen, die für Familien jedes Jahr einfach dazu gehören. Für die einen ist es das Backen der Lieblingskekse oder das Verzieren eines Lebkuchenhauses, andere basteln Traditionelles oder Kreatives, um sich diese Zeit zu versüßen.
Unsere Kollegin Sonja aus dem Bereich Education und Care Catering lässt gemeinsam mit ihrer Familie Jahr für Jahr eine fast vergessene Tradition aufleben – nämlich ein selbstgebasteltes Nikolo-Häuschen. Sie hat uns die Geschichte dahinter und die einfache Bastelanleitung verraten.
Knusper, knusper, knäuschen… wir baun ein Nikolo-Häuschen!
Das Nikolo-Häuschen hat seinen Ursprung in der Buckligen Welt in Niederösterreich. Dabei handelt es sich um einen Brauch aus der Nachkriegszeit. Die Bauersfamilien lebten damals oft in ärmlichen Verhältnissen und wollten den Kindern in der Vorweihnachtszeit mit einfachen Mitteln eine kleine Freude zu bereiten. Deswegen bastelten die Mütter gern am Vorabend des 6. Dezembers ein Nikolo-Häuschen.
Für Sonjas Mama war es als Kind das Größte, am Morgen aufzuwachen und ein liebevoll verziertes, rotes Häuschen in der Stube vorzufinden, das mit kleinen, süßen Köstlichkeiten behängt war. Damals waren es eher Nüsse, (getrocknete) Früchte oder etwas Schokolade. Aber auch ein kleines Nikolosackerl befand sich manchmal darunter.
Heutzutage ist der Brauch vom Nikolo-Häuschen leider etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist es ganz einfach gemacht und ist eine schöne Möglichkeit, für – oder mit – Kindern und Enkerln zu basteln. Sonjas Mädels hatten heuer wieder viel Spaß beim Basteln mit ihrer Oma – habt auch ihr Lust, dieses herzige Häuschen nachzumachen? Dann zeigen wir euch hier Schritt für Schritt, wie es klappt.
Bastelanleitung für das Nikolo-Häuschen
Diese Material benötigt ihr:
- 16 Holzstäbe à 25 cm Länge (Durchmesser 5-8 mm, angespitzt an beiden Enden)
- 9 kleine rote Jausenäpfel
- 1 Pkg. rotes Krepp-Papier
- Gartenschere
- Bastelschere
- Klebstoff
- Lineal oder Maßband
- Spitzer
Und so bastelt ihr das Nikolo-Häuschen:
- Aus dem Krepp-Papier 32 Streifen mit je 5 cm Breite (entgegen der Krepp-Richtung) schneiden. Die Krepp-Bänder zwei Mal falten.
- Vom Rand schmale Fransen (2 bis 3 mm) einschneiden. Nicht ganz durchschneiden, ca. 1 ½ cm sollen vom anderen Rand übrigbleiben. Wenn Kinder mitmachen, die gefalteten Bänder am besten mit Klammern oder Clips fixieren.
- Jedes Holzstäbchen mit zwei Fransen-Bändern umwickeln und mit Klebstoff fixieren, die angespitzten Enden frei lassen, damit sie in die Äpfel gesteckt werden können.
- Vier Äpfel mit gutem Stand auswählen und im Quadrat platzieren. Auf halber Höhe des Apfels vorsichtig das eine Ende vom umwickelten Holzstäbchen stecken und das andere Ende in einen zweiten Apfel. Das macht ihr mit allen vier Äpfeln, bis die ein stabiles Fundament ergeben.
- Anschließend die Holzstäbchen von oben in die Äpfel stecken und ins obere Ende ebenfalls einen Apfel stecken. Dabei aufpassen, dass das untere Ende nicht komplett durch den Apfel sticht.
- Die oberen Äpfel mit den Stäbchen verbinden, sodass ein Quader entsteht.
- Für das Dach schräg von oben ein Holzstäbchen in jeden Apfel stecken und die Enden in einem Apfel zusammenfügen.
- Diversen Süßigkeiten (z.B. Schoko-Nikolo, Schoko-Schirmchen, Zuckerl, Windringe, Trockenfrüchte oder Nüsse) mit einem Faden an die Holzstäbchen binden. In der Mitte eine Schale mit Nüssen und Mandarinen oder ein Nikolosackerl platzieren.
Tipp: Wenn ihr die Äpfel bald nach dem Nikolotag noch verwenden wollt, könnt ihr sie beispielsweise zu Apfelmus verarbeiten. Matschig werden sie nach ungefähr 5 Tagen.
Wir wünschen euch viel Freude beim Nachbasteln und eine schöne Weihnachtszeit!