Spargel ist nicht gleich Spargel


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Die heimische Spargelsaison hat noch nicht einmal begonnen, da findet man im Supermarkt ersten vermeintlich knackigen Spargel in grün und weiß. Damit verbundene Frühlingsgefühle wollen wir nicht beiseiteschieben, aber doch einen etwas kritischeren Blick auf die Herkunft des Spargels werfen.

Die Produktion aus ausschlaggebender Faktor

Viele Menschen sind fest davon überzeugt, dass der Transport für die meisten Treibhausgase unserer Lebensmittel verantwortlich ist und sehen daher regionales Einkaufen als eine der effektivsten Möglichkeiten, unser Klima zu schützen. In den meisten Fällen schlägt der Transport jedoch kaum zu Buche. Vielmehr ist die Produktion unserer Lebensmittel ausschlaggebend für die Größe des CO₂ Fußabdrucks unseres Essens. Dort, wo sich Regenwälder und Savannen ausbreiten sollten, wüten Feuer. Sie schaffen Platz für endlose Sojaplantagen. Die Ernten dieser Plantagen landen als Futtermittel in der Fleischproduktion und dadurch auch auf unseren Tellern. Alleine für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch braucht es bis zu 16 Kilogramm Futtermittel. Setzt man nun dazu das CO₂ durch den Transport Vergleich, sind diese verschwindend gering.

Hohe Klimabelastung durch den Transport im Flugzeug

Doch wie so oft: die Ausnahme bestätigt die Regel! Denn es gibt importierte Lebensmittel die per Flugzeug in unseren Supermarktregalen landen. Meistens sind dies Lebensmittel, die sehr leicht verderben können und nur einen kurzen Zeitraum frisch bleiben. So haben Bananen, Weintrauben oder Heidelbeeren zwar auch eine lange Reise hinter sich, allerdings per Schiff und in einem speziellen Kühltransport. Ins Unermessliche steigen die Klima-Belastungen dann bei eingeflogenen Lebensmittel, die eine große Menge an zusätzlichen CO₂ am Ende ihrer Reise im Gepäck haben. Egal ob essreif geerntete Avocados, exotische Beeren oder eben auch schon im Winter grüner Spargel aus Übersee.

Laut VCÖ belastet so ein Kilogramm Spargel aus Südamerika das Klima mit 17 Kilogramm Treibhausgasen. Heimischer Spargel hingegen lässt nur 60 Gramm Treibhausgase entstehen. Die Belastung durch den per Flugzeug transportierten Spargel ist folglich rund 280 Mal höher als durch heimischen Spargel!

Die Faustregel – bio, saisonal, regional

Wenn ihr nachhaltiger einkaufen wollt, solltet ihr dann zu Spargel greifen, wenn er auch wirklich Saison hat. Außerhalb der Saison wurde er in den letzten Jahren etwa oft aus Peru importiert, wo er auf Sandböden der Wüstenregion sehr gut wächst. Im Normalfall sind dort bis zu drei Ernten pro Jahr möglich. Ein profitables Geschäft, wofür jedoch die Umwelt einen hohen Preis zahlt. Durch den ressourcenintensiven Anbau von Spargel kommt es zu einem hohen Wasserbrauch. Dieser führt in Folge zu einer Senkung des Grundwasserspiegels, worunter die hiesige Bevölkerung leidet.

Helft mit, unnötige CO₂ Belastungen im Essen zu minimieren: Folgt der Faustregel – bio, saisonal, regional. Ihr tut nicht nur eurem Gaumen etwas Gutes, sondern auch unserem Planeten und unserem Klima.

Die Vorfreude auf Spargel steigt

Das Warten hat bald ein Ende: Ende April bzw. Anfang Mai geht es los. Und: Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Und übrigens: Mit welcher Farbe der Spargel nun bei uns auf dem Teller landet, entscheidet nicht die Sortenwahl, sondern die Anbaumethode. Weißer Spargel wächst ohne Sonneneinstrahlung unter der Erde, wodurch er so hell bleibt. Erst wenn der Spargel oberirdisch wächst, wird mit Sonneneinstrahlung der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll gebildet.

Weil wir bei Gourmet eine hohe Umweltbelastung vermeiden vermeiden wollen, kaufen wir unseren Spargel regional. Und zwar beim Spargelhof Magoschitz aus dem Marchfeld.

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