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In unseren Breiten ist seit jeher Kaffee der Muntermacher Nummer Eins. Dabei ist sein Koffeingehalt sogar niedriger als der von vielen Teesorten. Wird Tee also fälschlicherweise eine beruhigende Wirkung zugeschrieben? Warum trinkt man ihn viel lieber abends, nach einem anstrengenden Tag im Büro? Die Antwort ist: Tee ist nicht gleich Tee. Schauen wir uns an, welche Konzentrations-Booster in der Büroküche nicht fehlen sollten.
Schwarzer, grüner und weißer Tee – alles dasselbe?
Die Antwort ist: Ja, im Prinzip schon. Sie alle können theoretisch sogar von derselben Pflanze stammen – tun sie aber meistens nicht. Die Bezeichnungen haben mit der Verarbeitung der Teeblätter zu tun. Grüner und weißer Tee wird im Gegensatz zu schwarzem Tee nicht oxidiert. Schwarzer Tee stammt also von einer grünen Teepflanze, seine Farbe verändert sich aber im Oxidations- und Verarbeitungsprozess.
Was sie alle verbindet ist der Koffeingehalt, der sogar höher als jener von Kaffeebohnen ist. Tee wird allerdings mit mehr Wasser aufgegossen als Kaffee, wodurch das fertige Getränk einen rund 50 Prozent niedrigeren Koffeingehalt hat. Je nachdem wie man seinen Tee zubereitet, kann der Koffeingehalt höher oder niedriger sein. Der Darjeeling wächst nicht nur an den Hängen des Himalayas, dem höchsten Gebirge der Welt, er ist auch der Tee mit dem höchsten Koffeingehalt.
Tee olé – Softdrinks adé
Eines kann Tee allemal: Cola-Getränke schlagen. In der üblichen Zubereitungsart enthält Tee (je nach Sorte) zwei bis fünfmal mehr Koffein und verzichtet dabei getrost auf die ungesunden Mengen an Zucker und anderen Inhaltsstoffen in Cola. Auch mit Energy Drinks kann Tee mithalten: Hier ist das Niveau in etwa gleich.
Kurz gezogener Tee ist „stärker“ als lang gezogener Tee
Ja, auch diese These stimmt grundsätzlich. Im Tee sind neben Koffein auch verschiedene Gerbstoffe enthalten, die das Koffein während des Ziehvorgangs binden. Das Koffein geht durch langes Ziehen also nicht verloren, es wird bloß gebunden und muss im Magen wieder aufgespalten werden. Und das dauert. Ein kurzer Aufguss von zwei bis drei Minuten hat eine anregende Wirkung, denn das Koffein wird nicht gebunden. Es kann also schnell aufgenommen und in unseren Organismus weitergeleitet werden. Wer jedoch ein langes Seminar oder einen intensiven Workshop vor sich hat, tut gut daran den Tee etwas länger ziehen zu lassen. So gelangt das Koffein verlangsamt in unseren Körper und die Konzentration bleibt länger aufrecht.
Matcha – der Turbobooster unter den Tees
Dem Matcha-Tee werden ähnliche wundersame Eigenschaften wie den Chia-Samen nachgesagt. Matcha ist eigentlich nichts anderes als feinst geriebener Grüntee von sehr hoher Qualität. Er hat einen süßlich-herben Geschmack und ist extrem aufwendig in der Herstellung: Für 30 Gramm Matcha-Pulver benötigen die traditionellen Granitsteinmühlen eine Stunde.
Nicht nur die Konsistenz des Tees ist anders als gewohnt, sondern auch die Zubereitungsart: Ein bis zwei Gramm des feinen Pulvers werden mit circa 80 Grad heißem Wasser in einer Schale mit einem speziellen Bambusbesen aufgeschäumt. Weil es sich bei Matcha um ein Extrakt aus Grünteeblättern handelt und er mit weniger Wasser zubereitet wird als andere Teesorten, ist der Koffeingehalt um ein Vielfaches höher als bei Grüntee-Aufgüssen. Beliebt ist die Verfeinerung mit warmer, geschäumter Kuh- oder Sojamilch. So wird aus dem Koffein-Kick auch gleich ein gesunder, nahrhafter Büro-Snack für Zwischendurch.
Mate-Tee – der Tee, der keiner ist
Ein bisschen Spielraum nehmen wir uns in diesem Artikel und schauen uns noch einen Energiebringer an, der eigentlich gar kein Tee ist: Mate-Tee. Der Mate-Baum ist eine Stechpalme, die hauptsächlich in Südamerika wächst. Für den „Tee“ verwendet man ausschließlich die Blätter des 5 bis 14 Meter hohen Baumes. Er wirkt stimulierend und leistungsfördernd – genauso wie „echter“ Tee und Kaffee. Mate schmeckt süß oder auch erdig-bitter – je nach Zubereitungsart. Der Griff zu diesem Aufgussgetränk empfiehlt sich wiederum sehr, wenn mal wieder ein langer Atem nötig ist. Das im Tee befindliche Koffein entspricht ungefähr der Menge, die in Kaffee enthalten ist. Es ist außerdem besonders mild und wird langsam an den Körper abgegeben. Empfindliche Menschen werden diesen Koffeinlieferanten lieben, denn Mate ist besonders Magen- und Herz-Kreislauf-schonend.
Nicht nur der Mate-Tee, sondern auch sämtliche Kräuter- und Früchtetees sind eigentlich keine „echten“ Tees. Weil wir Kräuter, Früchte, Wurzeln und andere pflanzliche Bestandteile aber mit heißem Wasser aufgießen, nennen wir sie auch Tee. Sie sind zwar nicht unbedingt konzentrationsfördernd. Sie liefern aber Flüssigkeit, verwöhnen durch ihre Aromastoffe die Nase, mobilisieren innere Energie und sorgen für ausgeglichene Stimmung. Das kann auch im stressigen Büroalltag gut tun.
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Quellen:
Was ist Tee?
Welche Teesorten gibt es überhaupt?
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Was kann der Matcha-Tee?
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